Kardinal Woelki: Fastenzeit bietet Chance, Fehler einzugestehen
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
In der vorösterlichen Fastenzeit sei „mehr drin als nur eine reine Gewichtsreduzierung. Denn diese Tage auf Ostern rühren an meine Schattenseiten und an das Dunkle, das mich belastet – und davon hat, da bin ich mir sicher, jeder von uns eine Ahnung. Die Frage ist: Wie damit umgehen? Alles aushalten? Alles weiter mit sich herumschleppen? Oder gar alles verdrängen? Ich denke, das kostet letztlich viel mehr Kraft, als mich diesem Schweren und Dunklen in meinem Leben zu stellen", so Woelki. Dies sei zwar nicht leicht, aber man könne auf Gottes Barmherzigkeit bauen:
„Diese Tage der Fastenzeit wollen mich als eine Zeit der Barmherzigkeit Gottes nicht niederdrücken, sondern aufrichten. Sie wollen mir dazu verhelfen, aufrecht und aufrichtig durchs Leben zu gehen . (...) So vor diesem barmherzigen Gott mit seinen weitgeöffneten Armen stehend, kann ich endlich voll und ganz zu mir stehen – eben auch zu meinen Fehlern.
Zu Fehlern und Sünden stehen- und umkehren
Ja, ich kann sie sogar beim Namen nennen: Ich habe das falsch gemacht. Ich habe Mist gebaut. Ich bin schuldig geworden. Ich habe gesündigt. Und das heißt: Ich habe mich abgewendet, abgesondert von dem, was eigentlich an Grundgutem in mir ist. Ich habe mich abgewendet von dem Guten schlechthin, der mir immer zugewandt ist, der mich leben lässt und mich liebt – von Gott. In seiner Zuwendung kann ich umdrehen, umkehren. Darin liegt die Chance und die Einladung dieser Tage."
Woelki lud dementsprechend dazu ein, sich„neu zu orientieren, Balast abzuwerfen, wieder neu zu uns selbst zu finden, uns zu versöhnen – mit uns selbst, mit dem Nächsten, mit Gott."
(pm/dbk - sst)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.