Schweiz: Unabhängige Missbrauchs-Aufarbeitung in Abtei Saint-Maurice
Die Untersuchung der Missbrauchsfälle soll nach rechtlichen und historischen Kriterien geschehen, schreibt die Abtei Saint-Maurice in einer Mitteilung. Die Untersuchungsgruppe werde einen „uneingeschränkten Zugang zu den Archiven der Institution erhalten und ebenso zu Zeugenaussagen sowohl der Chorherren als auch der Opfer, die sich bei dieser Gelegenheit zu Wort melden möchten“, so die Abtei.
Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg
In der Mitteilung wird zudem betont, dass die Arbeit der unabhängigen Gruppe nicht die Untersuchung durch die Justiz ersetze. Pierre Aubert habe keine Funktion als Richter, sondern als Experte. Der Generalstaatsanwalt habe sich Unterstützung von der Abteilung für Zeitgeschichte der Universität Freiburg geholt, die bereits wissenschaftliche Studien zum Thema Missbrauch realisiert. Die Forschenden der Uni-Abteilung werden laut Mitteilung den Großteil der Archivarbeit übernehmen.
„Angemessene Anerkennung der Opfer“ erreichen
Ziel der Untersuchung sei ist, jeden einzelnen Fall zu klären, die Wahrheit herauszufinden und eine „angemessene Anerkennung der Opfer“ zu erreichen. Falls bei der Aufarbeitung noch nicht verjährte und noch nicht verurteilte Straftaten entdeckt würden, würden diese bei der Justiz angezeigt, versichert die Abtei.
Laut Recherchen des Westschweizer Fernsehens RTS gibt es Missbrauchsvorwürfe gegen insgesamt neun Chorherren von Saint-Maurice. Fünf davon leben noch.
(kath-ch / vatican news – vn)
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