Österreich: Zu Ostern das Leben wählen
In einem Interview mit den Tiroler Bezirksblättern ruft Bischof Hermann Glettler dazu auf, Ostern bewusst zu feiern und betont, dass dieses Fest Antworten auf existenzielle Fragen des Menschseins bietet. Die Osterbotschaft laute: „Du bist nicht allein! Gott reicht dir die Hand. Er kann dich aus dem Loch der Hoffnungslosigkeit herausziehen. Auch aus den Trümmern des Versagens kann wieder Neues entstehen.“ Ostern sei ein Neubeginn. „Wir haben die Wahlmöglichkeit für das Leben, für alles, was das Leben fördert. Und wir müssen wählen. Vor allem die Option für die Schwächsten in unserer Gesellschaft“, so der Bischof im Interview mit den Tiroler Bezirksblättern.
Es gehe beim Osterfest um weit mehr als um ein „nettes Frühlingsfest“, so der Bischof: „Jesus ist der tatsächliche Erlöser, der uns aus allen negativen Szenarien herausführen und Hoffnung schenken kann, wenn wir ihm Raum geben. Ostern bringt es auf den Punkt: Vergebung ist möglich, ein Neuanfang ist möglich.“
Gebet als Quelle von Frieden und Solidarität
Der Bischof unterstrich im Interview zudem die Bedeutung des Gebets: „Wer sich auf Gottes Nähe einlässt, wird ausgeglichener, dankbarer und aufmerksamer. Und Beten ist nicht kompliziert.“ Angesichts der enormen Verunsicherungen der gegenwärtigen Zeit bedeute Beten, „den inneren Frieden wieder zu finden, sich in Gott zu verwurzeln“, so der Bischof. Das Gebet unterbreche die Alltagsgeschäftigkeit, „ist jedoch keine Flucht aus der Welt“. Glettler betont die Bedeutung des christlichen Gebets als Mittel zur Solidarität und Verbindung, insbesondere in Zeiten von Polarisierung. Er mahnt dazu, Konflikte abzubauen und bei Worten und Gesten zu deeskalieren, auch im Wahlkampf. Bischoff Glettler sei zutiefst davon überzeugt, „dass die christliche Spiritualität für unsere Zeit unendlich wertvoll ist“. Die Mitte und zentrale Gestalt christlicher Spiritualität sei Jesus von Nazareth: „Er ist Gottes Nähe und Barmherzigkeit in Person.“
Interesse an jungen Menschen und Priesternachwuchs
Der Bischof spricht außerdem über die Notwendigkeit persönlicher Begegnungen und echten Zuhörens, um junge Menschen besser zu erreichen. Er betont die Bedeutung von Vertrauensaufbau und zeigt sich zuversichtlich, dass sich junge Menschen wieder leichter für den Glauben ansprechen lassen, insbesondere wenn sie authentische Vorbilder erleben. Außerdem erwähnt er Angebote für Quereinsteiger, die eine religiöse Ausbildung machen möchten, um den Priesternachwuchs zu stärken.
(kap - pdy)
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