Krautwaschl: Aufruf zu Versöhnung in Kirche und Gesellschaft
Durch jenen Akt des Dienstes werde die Liebe Jesu zu den Seinen sichtbar, so Krautwaschl in seiner Predigt. Diese Liebe sei auch Maß für alle Christinnen und Christen, „trotz aller Vergesslichkeit, trotz allem Widerstand, trotz all der Sünde, die sich in uns Menschen da und dort, auch heute, auftut“. Der Bischof benannte als defizitäre Baustellen die nach wie vor gespaltene Christenheit, die vielen Konflikte in Gesellschaft und Kirche und die Kriege in der Welt.
„Vom Frieden zu reden ist einfach. Den Frieden als jenen göttlichen 'Shalom' zu leben, der ein gutes Leben für alle ermöglicht, die mir als Brüder und Schwestern unterschiedslos an die Seite gestellt sind, ist ein Kraftakt“, so der Bischof: „Wo ist die Liebe, die Gott ist, und die wir besingen, wenn viele nur auf sich bedacht sind und meinen, selbst der Nabel der Welt zu sein, damit aber all jene vergessen, die mit ihnen Gottes geliebte Kinder sind?“
Der Gründonnerstag sei eine erneute Chance, dies nicht nur zu bedenken. Denn: „Am heutigen Abend sind wir mittendrin, wenn Jesus ausgeliefert wird und sich aus freiem Willem dem Leiden unterwirft, um uns alle zu erlösen. Wir feiern nicht distanziert, sondern gemeinsam folgen wir Jesus, nehmen wir einander als Christin, als Christ an, bitten wir um Verzeihung und vergeben einander, werden wir Dienerinnen und Diener und nehmen Dienste an, werden wir eins in Christus. So kann Ostern kommen.“
Mit dem Gründonnerstags-Gottesdienst beginnt das österliche Triduum, das Gedächtnis von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu.
(kap – mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.