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Vorstellung der UEFA EURO 2024 (Moderation Valentina Maceri, mit Simone Perrotta, Miroslav Klose und Damiano Tommasi) Vorstellung der UEFA EURO 2024 (Moderation Valentina Maceri, mit Simone Perrotta, Miroslav Klose und Damiano Tommasi)  (©️ Ambasciata di Germania Roma)

EURO 2024 in Deutschland: Nachhaltig wie nie zuvor

„Wir wollen, dass diese Europameisterschaft das nachhaltigste Sportereignis der Geschichte wird“: Diesem Vorsatz haben sich die Organisatoren der Fußball-Europameisterschaft EURO 2024 verschrieben, die ab Mitte Juni in Deutschland ausgetragen wird. Vorgestellt wurde das Sportevent an diesem Mittwoch in der Residenz des deutschen Botschafters in Italien, Hans-Dieter Lucas.

Unter den Gästen waren neben Weltmeister Miroslav Klose und dem UEFA-Direktor für soziale und ökologische Nachhaltigkeit, Michele Uva, weitere Starfußballer und Funktionäre. Mit einem ähnlichen Format wurde die EURO 2024 auch in anderen europäischen Ländern offiziell vorgestellt. In Rom moderierte Valentina Maceri. Die Deutsch-Italienerin hatte selbst mehrere Jahre in der deutschen Frauen-Nachwuchs-Nationalmannschaft gespielt.

„Heimspiel für Europa“ ist das Motto für die EM, das die gastgebende Bundesregierung gewählt hat. Allerdings soll die Europa-Meisterschaft nicht nur ein großes Fest des Fußballs sein, sondern auch neue Maßstäbe für die Nachhaltigkeit von Sportgroßveranstaltungen setzen – unter sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten.

Hier der Beitrag mit einem Statement von Miroslav Klose zum Nachhören

„Wir wollen, dass diese Europameisterschaft das nachhaltigste Sportereignis der Geschichte wird“, betonte Botschafter Lucas bei der Vorstellung, für die er Sportgrößen und Funktionäre eingeladen hatte. Zwar stehe der Sport im Mittelpunkt der Meisterschaft, so Lucas weiter: „Aber wir wollen nicht den Kontext vergessen, in dem diese Europameisterschaften stattfinden. Der Krieg ist nach Europa zurückgekehrt. Deshalb muss diese Meisterschaft auch deutlich machen, was für unsere Vereine und für den Fußball in Europa wichtig ist: gegenseitiger Respekt, friedlicher und fairer Wettbewerb, Vielfalt und Freiheit.“

Der Deutsche Botschafter in Italien bei der Vorstellung von EURO 2024 in Rom
Der Deutsche Botschafter in Italien bei der Vorstellung von EURO 2024 in Rom

Dem stimmt Weltmeister Miroslav Klose zu. Der ehemalige Torjäger der Deutschen Nationalmannschaft saß gemeinsam mit Ex-Mitgliedern der italienischen Nationalmannschaft, Simone Perrotta und Damiano Tommasi, auf dem Podium. Was die Werte angehe, die mit EURO 2024 vermittelt werden sollten, so seien dies wohl vor allem die, für die er selbst einstehen wolle, so Klose gegenüber Radio Vatikan:

„Vor allem Respekt. Wenn man weiß, wie viele Nationen nach Deutschland kommen, wenn man weiß, wie unsere Nationalmannschaft, die ja 2014 auch Weltmeister wurde, aufgebaut war - mit Podolski, mir selbst, der ich in Polen geboren wurde, Mesut Özil mit seiner türkischen Abstammung, Khedira mit seiner tunesischen Abstammung… Das war bei uns schon kunterbunt und wir haben das auch so gelebt, weil jeder etwas dazu beigetragen hat. Dieses Miteinander ist auch ein Wert, den ich vorlebe: mit Respekt. Das ist mir immer wichtig und ich hoffe, dass das auch bei dieser EM der Fall sein wird.“

Innovativ werde die EM auf jeden Fall unter zahlreichen Gesichtspunkten sein, und auch der Spaß solle nicht zu kurz kommen, so Klose, der sich auch „schönes Wetter wie 2006“ - als Deutschland die Weltmeisterschaft ausgetragen hatte - für die EM wünschte. Damals sei das Wetter jedenfalls so gut gewesen, dass ihm der italienische Torhüter Buffonversichert habe, er wolle seine nächsten Ferien in Deutschland verbringen, schmunzelte er.

Nachhaltigkeit auf allen Ebenen

Besonderes Gewicht legen die Organisatoren des Sportgroßereignisses jedenfalls auf die Tatsache, dass für diese Europameisterschaft kein einziges Stadion neu gebaut werden musste. Klimafreundlich soll es vor allem dadurch werden, dass Fans mit verbilligten Zugtickets aus ganz Deutschland und dem Ausland für die Spiele anreisen können, auch ist ein ausgetüftelter Spielplan entstanden, der aufeinanderfolgende Spiele in denselben Gegenden Deutschlands bündelt, um weite Reisewege bestmöglich zu vermeiden. Eine Neuigkeit stellt außerdem der Fokus auf die Achtung der Menschenrechte dar: So wurde im Vorfeld der Spiele durch die UEFA und den DFB nicht nur das Versprechen abgegeben, besonders auf den Respekt der Menschenrechte zu achten, sondern auch eine eigene Anlaufstelle eingerichtet, bei der erlittene oder beobachtete Menschenrechtsverletzungen jeder Art angezeigt werden können. Diese sollen dann zentral weiterverfolgt und möglichst auch bereinigt werden – bis hin zu einer eventuellen strafrechtlichen Anzeige bei den zuständigen Behörden. 

„United by Football - Together for Nature“

Während der gesamten Europameisterschaft werden darüber hinaus Maßnahmen zur Reduzierung und Messung der CO2-Emissionen ergriffen. Unter dem Motto „United by Football - Together for Nature“ hat die UEFA im Namen der Nachhaltigkeit auch einen Fonds für Klimaschutzprojekte eingerichtet, in den für jede Tonne CO2, die während der EURO 2024 produziert wird, ein Beitrag von 25 Euro eingezahlt wird. Derzeit wird mit rund 7 Millionen Euro gerechnet. Soziale Nachhaltigkeit soll dadurch garantiert werden, dass flächendeckend in Deutschland vor allem Jugendmannschaften in ihrer Arbeit gefördert werden. 

51 Spiele in zehn Städten

Die Fußball-Europameisterschaft der Männer findet vom 14. Juni bis 14. Juli in Deutschland statt – die der Frauen wird 2025 in der Schweiz ausgetragen. Zehn Stadien werden die 51 Spiele der EURO 2024 beherbergen; Austragungsorte sind Berlin, Hamburg, Leipzig, Köln, Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Stuttgart, Frankfurt und München. Es handelt sich um die erste Fußball-EM in Deutschland seit 1988, als der internationale Wettkampf – noch vor der Wiedervereinigung – in Westdeutschland ausgetragen wurde. 24 Mannschaften treten in der aktuellen Ausgabe an. Das Eröffnungsspiel bestreitet Deutschland gegen Schottland am 14. Juni in München. Das Endspiel wird am 14. Juli in Berlin ausgetragen.

(vatican news - cs)

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10. April 2024, 15:39