Kardinal Schönborn: Welt ohne Barmherzigkeit wäre schlimm
„Wir brauchen alle mehr Barmherzigkeit", so Schönborn. Das Gegenteil von Barmherzigkeit sei schlimm genug. „Einen 'unbarmherzigen' Menschen muss man fürchten: hartherzig, ohne Mitgefühl, herzlos, rücksichtslos, also eigentlich unmenschlich." Viele Einrichtungen stünden dafür, dass einen die Not des Nächsten uns nicht kaltlassen dürfe. Der Arbeiter-Samariter Bund erinnere mit seinem Namen an das, was echt menschlich sei und Jesus etwa in seinem Gleichnis vom „barmherzigen Samariter" gezeigt habe: „Not sehen und ohne viele Worte helfen". Gleiches gelte für die Ordensspitäler der „Barmherzigen Schwestern", der „Barmherzigen Brüder", oder das „Haus der Barmherzigkeit".
Junges Kirchenfest
Die Einführung des Barmherzigkeitssonntags geht auf das Dekret „Misericors et miserator" von Papst Johannes Paul II. anlässlich der Heiligsprechung von Sr. Faustina Kowalska (1905-1938) zurück. Die polnische Ordensfrau und Mystikerin hatte in einer Vision den Auftrag Jesu zu dem neuen Kirchenfest vernommen. Es solle dazu betragen, „die Botschaft des Wortes Gottes in ihrer Gesamtheit zu erfassen" und ein bisher zu wenig beachtete Eigenschaft Gottes mehr zur Geltung zu bringen. Das von Kowalskas Schilderungen inspirierte Bild des barmherzigen Jesus und der Barmherzigkeitsrosenkranz verschafften dieser Idee zunächst in Polen sowie später weltweit Popularität, was eine längere Befassung durch den Vatikan auslöste. Barmherzigkeit unterscheidet sich von Mitgefühl und der daraus oft resultierenden Hilfsbereitschaft dadurch, dass sie absolut uneigennützig und grenzenlos ist. Als Sinnbild dafür nannte Johannes Paul II. in seinem Dekret das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn und die darin geschilderte Bekehrung. Sie sei „das konkreteste Zeugnis für das Wirken der Liebe und die Gegenwart des Erbarmens in der Welt des Menschen."
Unter Papst Franziskus: Heiliges Jahr der Barmherzigkeit
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