Schweiz: Bischof Bonnemain nimmt an Huonders Beerdigung teil
„Ich werde dabei sein, mit einer ganz klaren Haltung. Von Anfang an habe ich bedauert, dass er sich entschlossen hat, seine letzten Lebensjahre in Wangs zu verbringen und nun auch in der Seminarkirche der Priesterbruderschaft St. Pius X. bestattet zu werden“, teilte Bischof Bonnemain mit. Die Priesterbruderschaft Pius X. habe in der katholischen Kirche einen irregulären Status, fügt er an. Aus diesem Grund werde er nicht aktiv an der liturgischen Feier teilnehmen.
„Wenn ich als Churer Bischof am Begräbnis eines früheren Diözesanbischofs des Bistums teilnehme, tue ich es in der Haltung, in der ich am Grab eines jeden Menschen stehe“, erläutert Bonnemain weiter. Es stehe ihm nicht zu, über Leben und Wirken zu urteilen. „Nur Gott kennt unsere Beweggründe und Absichten.“
Kirchenrechtlicher Status
Der kirchenrechtliche Status der Gemeinschaft Pius X. habe nicht direkt mit den alten Verletzungen und Spannungen im Bistum Chur zu tun, erläutert der Churer Bischof. „Es ist höchste Zeit, dass wir sie hinter uns lassen und einen Schritt aufeinander zugehen.“ Wenn in der katholischen Kirche nicht die Bereitschaft da sei, so zu handeln, „können wir nicht mehr glaubwürdig über Versöhnung, Frieden und Geschwisterlichkeit sprechen“. Mit dieser Gesinnung und dieser Hoffnung werde man am 19. April 2024 auch in Chur das Requiem in der Kathedrale feiern, zu dem Bischof Bonnemain alle herzlich einlade.
Hintergrund
Wenige Stunden nach dem Tod von Vitus Huonder am 3. April wurde bekannt, dass der frühere Churer Bischof nicht vor der Kathedrale in Chur beerdigt wird – wo bereits seine Vorgänger ruhen. Huonder wird vielmehr auf eigenen Wunsch in Ecône beerdigt. Dort befindet sich seit 1970 das erste Priesterseminar der traditionalistischen Piusbruderschaft. Dort ist auch die letzte Ruhestätte von Erzbischof Marcel Levebvre, dem Gründer der Priesterbruderschaft, in dessen Nähe Vitus Huonder beerdigt werden möchte.
(pm – mg)
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