D: Kirchen verurteilen physische Attacken auf Politiker
„Diese offene Gewalt erschüttert uns persönlich und als Gesellschaft. Wir brauchen jetzt ein Bewusstsein dafür, wie stark die freiheitliche Demokratie von grundlegenden Werten lebt", heißt es in einem gemeinsamen Statement des evangelischen Landesbischofs von Sachsen, Tobias Bilz, und des Dresdner katholischen Bischofs Heinrich Timmerevers am Montag in Dresden.
Es gehe um Fairness im Meinungsstreit, Respekt vor Andersdenkenden und den Verzicht auf jede Form von persönlicher Herabwürdigung. „Lasst uns für einen Umgang miteinander einstehen, der Menschenwürde und Zusammenhalt in den Mittelpunkt stellt", so der Appell der beiden sächsischen Bischöfe. Es sei jetzt wichtig, dass Christinnen und Christen sich im privaten und öffentlichen Raum zu Wort meldeten, herabwürdigendes Reden nicht unwidersprochen ließen und sich an die Seite derjenigen stellten, die angegriffen würden.
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz verwies auf Anfrage auf ihre einstimmig verabschiedete Erklärung „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar" vom Februar. Darin hatten sich die Bischöfe nicht nur von der AfD abgegrenzt, sondern auch zum Einsatz gegen Extremismus und für die Demokratie aufgerufen. „Wir sehen mit großer Sorge, dass sich radikales Denken verstärkt und sogar zum Hass auf Mitmenschen wird", heißt es dort unter anderem. Auch die aktuellen Krisen dürften „nicht zum Nährboden für die Erosion des zivilen demokratischen Bewusstseins und für das Anschwellen extremistischer Positionen werden".
(kna – gs)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.