Sisters Project: Ordensschwester gibt ukrainischen Kindern ihr Lächeln zurück
„Meine einzige Furcht: eines der Kinder, um die wir uns kümmern, begraben zu müssen", so sagt Sr. Viktoriya. Schon seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine schafft sie sichere Zufluchtsorte für Mütter mit kleinen Kindern und für schwangere Frauen.
Der Zufluchtsort am Bahnhof und die Engel der Freude
„Die erste Woche der Bombardements haben wir im Keller verbracht. Wir hatten Angst und ich überlegte, wie wir unseren Kindern helfen könnten", erzählt sie. Dann ging sie zum Bahnhof, wo sich Flüchtlinge aus der Ostukraine aufhielten. Eine Frau erzählte ihr, dass sie einen Raum für Mütter mit Kindern vorbereitet hatte, wo sie sich sicher fühlen konnten.
Sie begann, sich um die Kinder der Vertriebenen in Vinnytsia zu kümmern. Sie trommelte eine Gruppe von Freiwilligen zusammen und begann, Spiele für die Kinder zu organisieren: „Ich wollte die Kinder aus der Traurigkeit herausholen, in der sie gefangen waren." Sie betont, dass der Krieg den Kindern einen schwer zu ertragenden Alltag auferlegt: Sie können nicht zur Schule gehen und auch nicht draußen spielen. Um das Projekt zu konkretisieren, schloss sich die Schwester dem „Christian Emergency Service" an, der in Kiew gegründet wurde, um den Menschen nach dem Ausbruch des Krieges im Jahr 2014 zu helfen. Dort gründete sie eine Kinderhilfsgruppe: „Die Engel der Freude".
Die Berufung zum Engel
Der Name ist nicht zufällig gewählt. Sr. Viktoriya gehört der Kongregation der Schwestern der Engel an, die 1889 gegründet wurde, als die Kirche vom russischen Zaren stark verfolgt wurde. Sie lernte sie durch ihre Tante mütterlicherseits kennen. „Wenn meine Tante zu uns kam, gab sie ein schönes Zeugnis, und ich beschloss, in ihre Fußstapfen zu treten." Im Jahr 2005 legte sie ihre ersten Gelübde ab. Sie studierte Pädagogik, was ihrem Leben eine neue Richtung gab. „Mit Kindern zu arbeiten ist meine Leidenschaft, es ist eine Aufgabe von großer Verantwortung, denn die Eltern vertrauen uns ihre geliebten Kinder an, im Vertrauen, dass sie in Sicherheit sind und zu hohen Werten herangebildet werden." Sie gesteht, dass sie durch ihr Zuhause bereits eine gute Schule durchlaufen hatte, weil sie sich um vier jüngere Geschwister kümmerte. Eine Schwester folgte ihren Spuren und trat in dieselbe Kongregation ein.
Die Schwester, die das Lächeln zurückbringt
Derzeit arbeitet Sr. Viktoriya in Zhytomyr, reist aber mit ihren „Engeln der Freude" kontinuierlich in die befreiten Gebiete. Das Hilfsangebot richtet sich hauptsächlich an vertriebene Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen, deren Väter im Krieg gestorben sind. Jedes Mal nehmen 50 bis 70 Kinder am Projekt „Engelabenteuer" teil. „Wir kommen früh an, dekorieren den Raum mit Luftballons, bringen die Zuckerwattemaschine und Hotdogs mit, und die Spiele beginnen", erzählt sie. Jedes Kind erhält einen Heiligenschein, und die Schwester erzählt zusammen mit den Freiwilligen den Kleinen von den Engeln und ihrer Sendung und dass jeder von uns ein Engel für den anderen sein kann. Während des Spiels gibt es auch einen Kuchen für die Kinder, die ihren Geburtstag feiern: „Wir geben ihnen einen kleinen Ersatz an Normalität, die sich die Eltern nicht mehr leisten können." Sie gesteht, dass ihr das Herz bricht, wenn die Kinder Geschenke ohne die geringste Gefühlsregung im Gesicht, ohne ein Lächeln, entgegennehmen. „Es braucht viel Zeit und Geduld, bis die Traurigkeit nachlässt", sagt sie. Sie erinnert sich an die Tränen der Mütter, wenn sie sehen, wie ihre Kinder wieder anfangen zu lächeln. Das ist die größte Belohnung für die „Engel der Freude". Unter den Freiwilligen sind unter anderem Mütter und Väter, die ihre eigenen Kinder zu den Engelabenteuern mitbringen. „Es ist ein unglaublich ermutigendes Zeugnis, wenn wir sehen wie ihre Eltern anderen Bedürftigen helfen", so Sr. Viktoriya.
Die Engel benötigen Hilfe
Im Rahmen des Missionseinsatzes erhalten die Familien Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln. „Wir leben von der göttlichen Vorsehung", erklärt Sr. Viktoriya. Oft geht sie auf den Markt und erbettelt von den Händlern die benötigten Produkte. Trotz der schwierigen Situation gibt es große Solidarität. Wenn die Kasse leer ist, geschehen Wunder. Sie findet Geld in den gespendeten Büchern oder eine unerwartete Überweisung geht auf ihr Konto ein. In den Grenzdörfern organisiert sie Filmvorführungen mit Popcorn für die Kleinsten. „Die Kinder sind unsere Zukunft, aber sie leiden am meisten in diesem Krieg, wir müssen ihre Kindheit retten", sagt Sr. Viktoriya. Bisher musste noch kein Projekteinsatz aus finanziellen Gründen abgesagt werden. „Gott hilft, er sendet gute Engel, dank derer wir in die Kinder investieren können", schließt sie.
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.