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Am Freitag und Samstag tagt der Synodale Ausschuss in Mainz Am Freitag und Samstag tagt der Synodale Ausschuss in Mainz 

D: Wie geht es weiter im Synodalen Prozess?

Am Freitag und Samstag tagt der Synodale Ausschuss in Mainz. Zuvor hat das Zentralkomitee der deutschen Katholiken in einem Beschluss Forderungen an die Bischöfe gestellt. Christian Gärtner ist Diözesanratsvorsitzender im Bistum Eichstätt und nimmt für das ZdK am Synodalen Ausschuss teil. In einem Interview mit katholisch.de sprach er darüber, ob er mit Konflikten rechnet und was er sich vom Wochenende erwartet.

Insbesondere die kürzlich erfolgte Ablehnung von Viola Kohlberger als Bundeskuratin der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) durch den Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hatte Unmut unter den Laienvertretern hervorgerufen, was sich auch in der Formulierung des ZdK-Schreibens niederschlug. Darin wurde auch auf die Zusammenarbeit im Synodalen Ausschuss verwiesen. Im Interview betonte Gärtner jedoch, dass die Meinungsverschiedenheit kein Grund sei, aus dem Synodalen Ausschuss auszusteigen. Er sieht den Beschluss des ZdK als Aufforderung an die Bischöfe, Entscheidungen besser vorzubereiten und zu kommunizieren.

„Die jetzigen Verfahren sind intransparent und die Art und Weise, wie das gelaufen ist, war unglücklich", so Gärtner. Es sei wichtig, dass offene Kommunikation und Transparenz herrschten, um solche Probleme in Zukunft zu vermeiden.

Erwartungen an das Treffen

Auf die Frage, ob er Konflikte beim bevorstehenden Treffen erwarte, antwortete Gärtner optimistisch. Er glaube, dass die meisten Delegierten daran interessiert seien, konstruktiv zu arbeiten und die bisherigen Herausforderungen zu meistern. Ein zentrales Anliegen sei, die Arbeitsgruppen zu besetzen und die „Hausaufgaben aus den Synodalversammlungen" zu erledigen.

Offene Kommunikation als Schlüssel

Ein weiterer wichtiger Punkt ist für Gärtner die Kommunikation. Dass die Debatten beim Synodalen Ausschuss nicht mehr live gestreamt werden, sieht er als Vorteil. „Es braucht einen Raum, in dem nicht jedes Wort sofort weltweit übertragen wird", sagte er. Dies ermögliche freiere und offenere Diskussionen.

Er habe auch das Anliegen, den Synodalen Prozess stärker an die Basis zu vermitteln, so Gärtner. „Im Moment ist der Prozess sehr abgehoben", erklärte er. Es sei entscheidend, dass konkrete Ergebnisse präsentiert werden, damit die Menschen vor Ort das Gefühl hätten, dass tatsächlich etwas vorangehe.

Blick in die Zukunft

Der Synodale Ausschuss sei außerdem nur ein Zwischenschritt; bis 2026 soll ein Synodaler Rat entstehen. Trotz der mehrfachen Einwände des Vatikans, dass ein solcher Rat nicht mit dem Kirchenrecht vereinbar sei, bleibt Gärtner hoffnungsvoll. „Wenn ich keine Hoffnung hätte, wäre ich schon nicht mehr dabei", sagte er. Er betonte, dass sich die Kirche weltweit in einem Prozess des Wandels befinde und dass die Diskussionen mit dem Vatikan fortgesetzt werden müssten.

(katholisch.de - vatican news)

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13. Juni 2024, 12:59