Österreich: Bischöfe wünschen sich synodale Gesprächskultur überall
In einer Presseerklärung von diesem Mittwoch sprachen sie von einem „positiven Kulturwandel in der Kirche", der in Österreich mit Dankbarkeit und Engagement aufgenommen worden sei. Besonders bewährt habe sich die immer öfter praktizierte Methode des „synodalen Gesprächs im Heiligen Geist", die eine „Kultur des offenen Sprechens" sowie des Hörens aufeinander und „auf das, was Gott uns heute sagen will", anrege. Unterschiedliche Positionen würden damit „leichter lebbar". Die Bischöfe erklärten, sie wünschten, dass diese Haltung auch auf die Gesellschaft ausstrahlt.
Studientag zum Thema Synode
Synodalität, die das Miteinander stärke und einen geistlichen Raum eröffne, „in dem gemeinsame Entscheidungen reifen können", stand inhaltlich im Mittelpunkt der Sommervollversammlung der österreichischen Bischofskonferenz. An einem Studienteil am Montag über den weltweiten Synodalen Prozess hatten neben den heimischen Bischöfen auch die Mitglieder des nationalen Synodenteams teilgenommen: die Linzer Pastoraltheologin Klara Csiszar, die Innsbrucker Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb, die Theologen Petra Steinmair-Pösel und Markus Welte sowie der Europareferent der Bischofskonferenz, Johannes Moravitz.
Thema war der jüngst veröffentlichte Österreich-Bericht, der am 15. Mai an das vatikanische Synodensekretariat erging. Auf Basis dieser und anderer Eingaben aus der ganzen Welt werde er derzeit das Arbeitsdokument („Instrumentum laboris") für die zweite Generalversammlung der Bischofssynode erstellt, die im Oktober im Vatikan stattfinden wird. Aus Österreich werden daran mit Stimmrecht der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, und Kardinal Christoph Schönborn teilnehmen. Zum vorbereitenden internationalen Treffen von 29. bis 31. August mit den Synodalen und nicht stimmberechtigten Fachleuten werden aus Österreich Erzbischof Lackner sowie Csiszar nach Rom reisen.
Der Österreich-Bericht sei „kein Forderungskatalog" der Bischofskonferenz, sondern biete eine komprimierte Zusammenfassung vertiefender Gespräche, die in Österreich in den vergangenen Monaten zum Synthese-Bericht der Weltsynode stattfanden. Als „prioritär qualifiziert" worden seien dabei drei von insgesamt 14 genannten Themenfeldern: die Stellung der Frau in der Kirche, die missionarische Ausrichtung der Kirche und mehr innerkirchliche Partizipation.
Die österreichischen Bischöfe dankten abschließend allen, die sich an den verschiedenen Phasen des 2021 gestarteten Synodalen Prozesses beteiligten. Der aktuelle Österreich-Bericht zeichne davon ein getreues Bild, „das von den Bischöfen geschätzt und mitgetragen wird". Gleichzeitig gestehen die Bischöfe ein Ungleichgewicht ein: Es falle auf, dass innerkirchliche Themen vorherrschten „und noch zu wenig die gesellschaftliche Verantwortung von Gläubigen und das Gespräch mit Menschen außerhalb des kirchlichen Binnenraumes wahrgenommen werden".
(kap – gs)
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