Schönborn würdigt Dienst der Pastoralassistentinnen und -assistenten
Kardinal Schönborn wörtlich: „Ohne diesen Dienst gäbe es vieles nicht, was wir in der Kirche haben. Es waren in der Geschichte immer Laienmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, die die Verkündigung weitergebracht, Gemeinden betreut und das Leben der Gemeinden geprägt haben. Wir sind dankbar, dass junge Männer und Frauen sich ganz in diesen Dienst senden lassen.“
Der Wiener Erzbischof betonte den Wert des Miteinanders, der entscheidend für die gelungene Zusammenarbeit in einer Pfarre sei: „Das ist nicht immer einfach, aber die Voraussetzung dafür, dass etwas gelingt. Die Basis für das Miteinander ist das gegenseitige Vertrauen, die gegenseitige Annahme und die Freude an den Begabungen der anderen“, so der Wiener Erzbischof.
Ursprung vor dem Ersten Weltkrieg
1974 wurde der Berufsstand der Laien-Seelsorgerinnen und -Seelsorger, den Männer und Frauen mit theologischer und seelsorglicher Ausbildung ausüben können, in Österreich offiziell eingeführt. Bereits im Jahr 1972 wurden in Wien aber die ersten drei Männer nach ihrem Theologiestudium in einen neu geschaffenen Dienst entsandt: den des Pastoralassistenten. Genannt wurden sie damals scherzhaft „Kapläne ohne Weihe“. Die offizielle Einführung dieses kirchlichen Laienberufs erfolgte 1974 im Rahmen des Synodalen Vorgangs, der österreichweit die Tätigkeit von Pastoralassistentinnen und -assistenten etablierte.
Obwohl der Begriff „Pastoralassistent/in“ erst seit 50 Jahren existiert, hat dieser Beruf eine längere Vorgeschichte: Bereits vor dem Ersten Weltkrieg arbeiteten Caritas-Mitarbeiterinnen in Pfarren. Ab 1927 wurden Seelsorgehelferinnen eingesetzt, für die Hildegard Holzer 1945 eine diözesane Ausbildungsstätte gründete. Diese wurde 1948 in „Seminar für kirchliche Frauenberufe“ und 1968 in „Seminar für kirchliche Berufe“ umbenannt und für Männer geöffnet. Das Seminar bestand bis 2010.
Heute bietet die Berufsbegleitende pastorale Ausbildung Österreich (BPAÖ) eine nicht-akademische Ausbildung an. Voraussetzung ist der Abschluss des Wiener Theologischen Kurses, gefolgt von einem zweijährigen Studienprogramm parallel zur Anstellung als Pastoralhelferin bzw. Pastoralhelfer.
Eine weitere akademische Ausbildungsschiene existiert seit 1983 parallel zum Theologiestudium. Das Zentrum für Theologiestudierende bietet entsprechende Module und unterstützt die spirituelle sowie persönliche Entwicklung der Studierenden. Ein 200 Stunden umfassendes Pfarrpraktikum ist ebenfalls Teil der Ausbildung.
(kap – mg)
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