D: Streit um Waffeneinsatz in Ukraine
Der Krieg in der Ukraine habe das Potenzial zu einem dreißigjährigen Krieg, sagte er bei den „Christlichen Begegnungstagen“ in Frankfurt an der Oder. Deswegen müsse man dringend in Verhandlungen eintreten.
Dies bedeute aber nicht die Aufgabe der Ukraine, sagte Kramer. Volksabstimmungen könnten - etwa nach dem Vorbild des deutsch-dänischen Grenzlandes oder des Saarlands - über das Schicksal der von Russland besetzten Gebiete entscheiden.
Nach den Worten Kramers besteht die Gefahr, dass die Kosten des Kriegs Europa destabilisieren. „Wenn in zehn Jahren in ganz Europa die Populisten herrschen, wird es auch keine Unterstützung für die Ukraine mehr geben.“
Unmittelbar vor Kramer hatte bei den Begegnungstagen der aus Charkiv stammende ukrainische lutherische Bischof Pavlo Shvartz gesprochen. Er forderte europäische Kirchenleiter auf, Charkiv zu besuchen. Solche Solidaritätsbesuche seien wichtig für die Bewohner. „Das wäre etwas anderes, als immer nur zu Hause zu sitzen und zu sagen, das Waffen etwas Böses sind.“
Seine Kirche setze sich für einen gerechten und guten Frieden ein, so Shvartz. Die Waffen benötige die Ukraine, um sich zu verteidigen. „Wenn man die Waffen den Menschen wegnimmt, die sich verteidigen, dann gibt es keine Möglichkeit, um zu überleben und den Frieden zu erleben“, so der Bischof. „Wenn man den Menschen keine Waffen zur Verteidigung gibt, bedeutet das, dass sie getötet werden.“
Die Christlichen Begegnungstage enden an diesem Sonntag. An der von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Polen organisierten Veranstaltung nehmen rund 5.000 Christen aus Deutschland, Polen und weiteren mittel- und osteuropäischen Ländern teil.
(kna – sk)
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