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Unser Sonntag: Der Sonntag als Anker

In dieser ersten Betrachtung geht es bei Prof. Dr. Peter Schallenberg um das Ziel des Menschen, in der Liebe zu Jesus zu wachsen, auch wenn wir ihn nie gesehen haben. Der Sonntag sollte der heilige Punkt sein, die Sonntagspflicht ernstgenommen werden.

Monsignore Prof. Dr. Peter Schallenberg

Mk 2, 23-3,6

„An einem Sabbat…“ So beginnt das Evangelium dieses Sonntags. Es geht um den Sabbat, um Heilung, um die Geltung von religiösen Gesetzen und um die bösen Absichten der Pharisäer, also um eine Verfinsterung der Herzen.

Die Betrachtung im Video

Daher endet das Evangelium mit den Worten, daß diese Pharisäer den Beschluß faßten, „Jesus umzubringen“. Dazwischen liegt das Drama des scheinbaren Gegensatzes von Gesetz und Evangelium, wie man manchmal früher sagte, besser wohl und aktueller: das Drama der Erkenntnis des Willens Gottes im konkreten Alltag.

Abbild des Dramas

Dieser Wille ist nur unzureichend in Buchstaben von Gesetzen zu gießen, aber er kann umgekehrt auch nicht einfach der subjektiven Willkür und menschlichen Eigenmächtigkeit überlassen werden. Die Ethik mit ihren Dilemma-Entscheidungen ist ein buntes Abbild dieses Dramas, in der großen Politik wie im kleinen eigenen Leben. Dahinter steht auch die Frage: Ist es erlaubt, Verbotenes zu tun, um dahinter liegende Gutheit und Güte zu bewirken? Soll man am Sabbat Gutes tun?

Der Gegensatz ist noch relativ harmlos, im Vergleich jedenfalls zu dem, was unser Leben an verzwickten Entscheidungen bereit hält. Und nicht immer blickt Jesus zornig in die Runde, manchmal auch vielleicht nur in stiller Erwartung unserer guten oder sogar besseren Entscheidung. Denn das Bessere ist ja immer der Feind des Guten, und jedes Gute strebt immer nach Verbesserung.

(radio vatikan - redaktion claudia kaminski)

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01. Juni 2024, 10:53