Unser Sonntag: Versuchungen - "mas, mos, mors"
Monsignore Prof. Dr. Peter Schallenberg
Mk 3, 20-335
„“Wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung…“ Das scheint mir der zentrale Satz des Evangeliums von diesem Sonntag zu sein. Auf den ersten Blick und beim ersten Hören gibt es kaum einen roten Faden im Text, aber langsam, langsam schält sich doch das Grundmotiv heraus: Von welchem Geist ist unser Wollen und Handeln angetrieben, heilig oder unheilig?
Vom Geist des „Fleisches“, der Sippe und Familie, gar des Blutes oder der Rasse, der überlieferten Gewohnheiten, oder aber von Gottes Geist? Carlo Maria Martini nennt einmal, in Anlehnung an die Weisheit der Wüstenväter, als die drei großen Versuchungen des Menschen, Gott und seinem Geist auszuweichen: „mas“, „mos“, „mors“, also: sexuelle Machtausübung, stumpfes Gewohnheitsleben im Alltag des Karussells der Eitelkeiten, und die heillose Angst vor dem Tod mit den Folgen tollkühnster Eskapaden und Ausweichmanöver bis ins hohe Narrenalter.
Frei werden!
Vergebung hieße: Erlösung finden von diesem sinnlosen Hamsterrad und von diesem absurden Jahrmarkt scheinbarer Wichtigkeiten. Frei zu werden für den Blick auf das wirklich und einzig Notwendige. Niemals ist der menschliche Verstand so geschärft, wie eine Stunde vor der geplanten Hinrichtung, so sagt Mark Twain. Jeder von uns kann die Probe aufs Exempel bei sich selbst machen!
(radio vatikan - redaktion claudia kaminski)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.