Unser Sonntag: Jetzt ist es wieder gut!
Monsignore Prof. Dr. Peter Schallenberg
Mk 5, 21-43
„Die Leute waren ganz fassungslos vor Entsetzen…“ Worüber denn?
Über die Auferweckung eines toten Mädchens. Möglich wird diese offenkundige Durchbrechung der Naturgesetze durch den bedingungslosen Glauben des verzweifelten Vaters, der herausgefordert wird durch Jesu Worte „Fürchte Dich nicht! Glaube nur!“ Man kann auch übersetzen: Hab keine Angst, vertraue nur mir! Glaube ist immer ein Sprung des Vertrauens, ein zunächst ungedeckter Blankoscheck, auf die ungewisse Zukunft und einen veränderbaren Menschen ausgestellt.
Vertrauen hängt immer mit Treue zusammen, mit der inneren Überzeugung: Erst durch Treue zu einmal gefaßten Lebensentscheidungen entfaltet sich allmählich unsere Persönlichkeit in unserer begrenzten Lebenszeit. Es sind die Worte, die auch an uns fast unhörbar leise gerichtet werden, wenn wir die Bindung an einen Menschen nicht mehr meinen ertragen zu können, wenn wir an Gottes liebender Gegenwart verzweifeln, wenn wir zuletzt mehr oder minder allein auf dem Sterbebett liegen. Immer muß der Sprung über das bloße Wissen hinaus gewagt werden, und immer geht das mit Angst und Furcht einher. Weil wir nicht wissen, ob das jenseitige Ufer trägt und ob es wirklich wahr ist und nicht bloß eine geschickt erfundene Geschichte.
(radio vatikan - redaktion claudia kaminski)
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