Caritas Österreich fordert mehr Hilfe für Asylberechtigte
Dem Bericht zufolge haben unter den in Österreich lebenden Menschen 1,8 Millionen - somit jeder bzw. jede Fünfte - keine österreichische Staatsbürgerschaft, wobei aus dieser Gruppe 2023 nur sieben von tausend Personen neu eingebürgert wurden. „Staatsbürgerschaft bedeutet aber Teilhaberechte an der Gesellschaft, die Migrantinnen und Migranten so nicht haben", betonten Caritas-Österreich-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler und Generalsekretärin Anna Parr beim Kurznachrichtendienst X.
Kritik an Formulierungen im Bericht
Als „verfehlte Rhetorik" bezeichneten die beiden Sozialexpertinnen die Rede vom „Kampf gegen illegale Migration über die Fluchtrouten". Vielmehr gelte: „Menschen können nicht legal einreisen, um einen Asylantrag zu stellen - es gibt dafür kein Visum." Um Asyl anzusuchen sei ein Menschenrecht, erinnerten Tödtling-Musenbichler und Parr. Als unzulässig bezeichneten sie die von Integrationsministerin Susanne Raab erneut geforderte fünfjährige Wartefrist für Sozialhilfe, handle es sich dabei doch um eine „Ungleichbehandlung von Asylberechtigten und österreichischen Staatsbürgern".
Mehr zum Integrationsbericht
Laut dem bisher 14. Integrationsbericht, der am Montag zeitgleich mit dem statistischen Jahrbuch „Migration & Integration" der Statistik Austria präsentiert wurde, lebten 2023 im Durchschnitt 2,45 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich, was 27,2 Prozent der Gesamtbevölkerung entsprach. Im Jahr davor hatte dieser Anteil 26,2 Prozent betragen. Neben den 1,8 Mio. Zuwanderern der ersten Generation umfasst die Zahl jene 620.100 Personen, die selbst in Österreich geboren sind, aber im Ausland geborene Eltern haben.
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