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Caritas-Österreich-Generalsekretärin Anna Parr Caritas-Österreich-Generalsekretärin Anna Parr 

Caritas Österreich fordert mehr Hilfe für Asylberechtigte

Die beiden Spitzenvertreterinnen der Caritas, Caritas-Österreich-Präsidentin Nora Tödting-Musenbichler und Generalsekretärin Anna Parr, haben Schattenseiten der „äußerst restriktiven" Regelungen in Österreich in Sachen Einbürgerung kritisiert. Anlass der Äußerungen war der am Montag veröffentlichte Integrationsbericht für 2024.

Dem Bericht zufolge haben unter den in Österreich lebenden Menschen 1,8 Millionen - somit jeder bzw. jede Fünfte - keine österreichische Staatsbürgerschaft, wobei aus dieser Gruppe 2023 nur sieben von tausend Personen neu eingebürgert wurden. „Staatsbürgerschaft bedeutet aber Teilhaberechte an der Gesellschaft, die Migrantinnen und Migranten so nicht haben", betonten Caritas-Österreich-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler und Generalsekretärin Anna Parr beim Kurznachrichtendienst X.

„Menschen können nicht legal einreisen, um einen Asylantrag zu stellen - es gibt dafür kein Visum“

„Deutscherwerb für alle Asylwerberinnen und Asylwerber schon während der Grundversorgung, unabhängig vom Herkunftsland“

Kritik an Formulierungen im Bericht

Als „verfehlte Rhetorik" bezeichneten die beiden Sozialexpertinnen die Rede vom „Kampf gegen illegale Migration über die Fluchtrouten". Vielmehr gelte: „Menschen können nicht legal einreisen, um einen Asylantrag zu stellen - es gibt dafür kein Visum." Um Asyl anzusuchen sei ein Menschenrecht, erinnerten Tödtling-Musenbichler und Parr. Als unzulässig bezeichneten sie die von Integrationsministerin Susanne Raab erneut geforderte fünfjährige Wartefrist für Sozialhilfe, handle es sich dabei doch um eine „Ungleichbehandlung von Asylberechtigten und österreichischen Staatsbürgern".

Mehr zum Integrationsbericht

Laut dem bisher 14. Integrationsbericht, der am Montag zeitgleich mit dem statistischen Jahrbuch  „Migration & Integration" der Statistik Austria präsentiert wurde, lebten 2023 im Durchschnitt 2,45 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich, was 27,2 Prozent der Gesamtbevölkerung entsprach. Im Jahr davor hatte dieser Anteil 26,2 Prozent betragen. Neben den 1,8 Mio. Zuwanderern der ersten Generation umfasst die Zahl jene 620.100 Personen, die selbst in Österreich geboren sind, aber im Ausland geborene Eltern haben.

Laut den präsentierten Zahlen sind unter den ausländischen Staatsangehörigen in Österreich weiterhin Deutsche mit 232.700 die mit Abstand größte Gruppe, gefolgt von rumänischen Staatsangehörigen. Die Erwerbstätigenquote von Personen mit Migrationshintergrund war 2023 mit 68,5 Prozent um rund acht Prozentpunkte geringer als jene der erwerbsfähigen Bevölkerung ohne Migrationshintergrund; am geringsten fiel sie mit 48 Prozent bei Personen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak aus, bei Frauen aus diesen Ländern sogar nur mit 32,3 Prozent. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit nicht deutscher Erstsprache stieg in den letzten zehn Jahren von 20 auf 27 Prozent. 

(kap - sst)

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08. Juli 2024, 14:49