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Umnutzung von Klöstern: Eine Chance für neue Lebendigkeit

Die bauliche Umgestaltung und Verkleinerung von Konventen, Klöstern und Abteien ist ein bedeutendes Thema für die Orden in Deutschland. Dies betrifft viele Ordensgemeinschaften, die mit der Herausforderung konfrontiert sind, große Gebäude für schrumpfende Mitgliederzahlen zu bewirtschaften. Br. Andreas Murk, Vorsitzender der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK), erklärt im Interview mit dem Kölner Domradio die Chancen und Herausforderungen dieses Prozesses.

Ältere Klöster, oft unter Denkmalschutz stehend, stellen besondere Herausforderungen dar. Br. Andreas Murk betont, dass Renovierungsarbeiten an barocken Klosteranlagen aufwendig und kostspielig sind, da Kulturgüter geschützt werden müssen. Der Denkmalschutz verfolgt das positive Ziel, kulturelles Erbe zu bewahren, was jedoch die bauliche Anpassung an aktuelle Bedürfnisse erschwert. In Bayern wird derzeit diskutiert, wie man zukünftig mit nicht mehr benötigten Sakralgebäuden umgehen will, die unter Denkmalschutz stehen.

Hier hören Sie das Interview mit Br. Andreas Murk OFM Conv. (Vorsitzender der Deutschen Ordensobernkonferenz, DOK)

Vorteile staatlicher Eigentümerschaft

Einige Klöster in Bayern gehören dem Staat, der auch die Baulast trägt. Diese Eigentümerstruktur kann Vorteile bieten, da die Ordensgemeinschaften von der finanziellen Last der Instandhaltung befreit sind. Dies ermöglicht eine Fokussierung auf die geistlichen Aufgaben der Gemeinschaften, ohne sich um umfangreiche Renovierungsmaßnahmen kümmern zu müssen.

Bedeutung der Nutzung durch Nicht-Ordensangehörige

Die Umgestaltung von Klöstern zur Nutzung durch Nicht-Ordensangehörige variiert je nach Struktur und Lage der Gebäude. In städtischen Gebieten ist eine neue Nutzung oft einfacher zu finden als in ländlichen Regionen. Besonders kontemplative Gemeinschaften, die ein Leben in Stille und Gebet führen, müssen sich bei einer Umnutzung stark anpassen. Br. Andreas Murk betont, dass jede Umgestaltung individuell betrachtet werden muss, um passende Lösungen zu finden, die sowohl den Ordensgemeinschaften als auch den neuen Nutzern gerecht werden.

Wirtschaftliche und soziale Vorteile

Die wirtschaftliche Erhaltung klösterlicher Standorte durch Umnutzung und Mieteinnahmen kann eine entscheidende Rolle spielen. Beispiele wie ein Schwesternkloster in Würzburg zeigen, dass neue Nutzungen wie Cafés in den Räumlichkeiten oder Vermietungen an externe Nutzer das Klosterleben beleben und der Gemeinschaft positive Impulse von außen bringen können. Diese neue Lebendigkeit kann ältere Gemeinschaften erfrischen und ihnen helfen, sich besser in die moderne Gesellschaft zu integrieren.

Die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK)

Die DOK ist der Zusammenschluss der Höheren Oberen der Orden und Kongregationen in Deutschland. Sie vertritt die Interessen der Ordensgemeinschaften und Abteien und unterstützt diese in den vielfältigen Herausforderungen des sich wandelnden Ordenslebens. Durch ihre Arbeit fördert die DOK den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinschaften und trägt dazu bei, Lösungen für aktuelle Probleme wie die Umnutzung von Klöstern zu finden.

(domradio – mg)

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25. Juli 2024, 10:43