Kirche und NATO: Ein gespaltenes Verhältnis
Jochen Reidegeld, Pfarrer und wissenschaftlicher Projektleiter am Institut für Theologie und Frieden, erklärt im Gespräch mit Clemens Sarholz vom Kölner Domradio, dass die NATO-Werte wie Frieden und Gerechtigkeit auch christliche Wurzeln haben, jedoch keinen Alleinvertretungsanspruch des Christentums darstellen. Innerhalb der christlichen Tradition gibt es divergierende Meinungen zur NATO: Während einige die pazifistischen Ideale des Neuen Testaments betonen, sehen andere die Berechtigung eines Verteidigungsbündnisses.
Der Papst, aus der Perspektive des globalen Südens, kritisiert die NATO und hinterfragt, ob sie ihren eigenen Ansprüchen gerecht wird. Reidegeld unterstreicht die Notwendigkeit einer kritischen Selbstreflexion der NATO und betont, dass militärische Gewalt nur als letztes Mittel zur Friedenssicherung gerechtfertigt ist. Die Rolle der Kirche bleibt es, immer wieder friedliche Alternativen ins Spiel zu bringen und die NATO an ihren Werten zu messen.
Das Interview führt zu einer vielschichtigen Debatte über die ethischen und moralischen Dimensionen von militärischen Bündnissen und zeigt, wie komplex die Position der Kirche in diesen Fragen ist.
(domradio – mg)
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