Rotes Kreuz: Kürzungen bei humanitärer Hilfe unverständlich
Das werde sich auch auf europäischer Ebene und in anderen Geberländern auswirken. „Das kann sehr schnell eine Abwärtsspirale werden.“ Die Haushaltseinigung der Regierungskoalition für das kommende Jahr sieht starke Kürzungen im Bereich der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit vor. So soll dem Entwicklungsministerium knapp eine Milliarde Euro weniger zur Verfügung stehen. Die Kürzungen seien dramatisch und es sei „sehr überraschend und unverständlich, warum ausgerechnet bei humanitärer Hilfe in dem Ausmaß gekürzt wird“, kritisierte Johnen.
Der DRK-Experte verwies auf eine Schätzung der Vereinten Nationen, wonach derzeit rund 300 Millionen Menschen in einer Notlage seien und humanitäre Hilfe benötigten. Zu akuten Krisen kämen auch länger andauernde Konflikte hinzu, bei denen es immer wieder zu Eskalationen komme. Im Gazastreifen etwa sei die Situation derzeit „furchtbar und unmenschlich“, erklärte Johnen. „Es gibt keine Sicherheit, es gibt keinen Schutz für die Menschen, die öffentliche Ordnung ist komplett zusammengebrochen. Hilfe kommt nur schwer dort an, wo sie benötigt wird, wenn sie überhaupt ins Land gelangt.“ Besonders Kinder seien durch den Krieg betroffen. „Was sie seit Monaten erleben, das traumatisiert sie schwer – vermutlich für den Rest ihres Lebens.“
(kna – mg)
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