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Das Brandenburger Tor in Berlin bei untergehender Sonne Das Brandenburger Tor in Berlin bei untergehender Sonne  (REUTERS)

D: Vertreter verschiedener Religionen beten für Frieden

Am Vortag des Weltfriedenstages der Vereinten Nationen am 21. September haben die beiden großen deutschen Kirchen in Berlin zu einem multireligiösen Friedensgebet eingeladen.

Das gemeinsame Gebet fand in der Berliner Kirche St. Thomas von Aquin statt, neben den Geistlichen dreier christlicher Konfessionen wirkten ein jüdischer Rabbi, ein muslimischer Imam sowie Vertreterinnen der Bahá’i-Religion und des Buddhismus mit. Nacheinander sprachen sie Gebete aus ihrer jeweiligen Tradition und verliehen dem gemeinsamen Wunsch nach Frieden Ausdruck.

Wie der Presseaussendung zu dem Gebet zu entnehmen ist, ging der Augsburger Bischof Bertram Meier, Vorsitzender der Kommission Weltkirche und der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz, zu Beginn auf die Gewaltherde dieser Zeit ein: „Uns bedrücken die um sich greifenden Ideologien des Hasses in all ihren Ausprägungen“, so Meier, der in diesem Zusammenhang die Erbarmungslosigkeit des Krieges „mit all seinen Fratzen der Entmenschlichung“ anprangert. Gott kenne jedes einzelne der Opfer mit Namen, so der katholische Bischof.

Die amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, betonte mit Blick auf den Weltfriedenstag die gemeinsame Verantwortung der Religionsgemeinschaften. Religiönen trügen die Kraft in sich, Konflikte zu verschärfen, wie auch diejenige, diese „entscheidend zu entschärfen“. Die Menschen erwarteten sich zu Recht sichtbare Zeichen der Religionsgemeinschaften wie das aktuelle gemeinsame Friedensgebet.

Verschiedene Akzente, ein gemeinsamer Wunsch

Für die Freilassung der seit dem 7. Oktober 2023 gefangen gehaltenen jüdischen Geiseln betete der Rabbiner Andreas Nachama von der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland. Ebenso bekundete er die Hoffnung auf allumfassenden Frieden. Vor dem Hintergrund des koranischen Aufrufs, Zeugnis für die Gerechtigkeit abzulegen (vgl. Sure 5,8) lautete der Leitgedanke des Gebets von Imam Esnaf Begić (Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland): „Gerechtigkeit und Frieden gehen Hand in Hand – ohne Gerechtigkeit ist Frieden nicht möglich.“ Ähnlich äußerte sich die Vertreterin der Bahá’í-Gemeinde in Deutschland, Nicola Towfigh. Die buddhistische Repräsentantin Carola Roloff  von der Deutschen Buddhistische Union wiederum stellte ihren Gebetsbeitrag unter das Motto „Hoffnung und universelle Verantwortung“ und lud die Anwesenden mit dem Ton einer Klangschale zu einer Schweigeminute ein.

„Wir alle sind Gottes Volk!“, fasste der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel von Christoupolis, der auch im Namen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) teilnahm, die Bedeutung des multireligiösen Gebetstreffens zusammen. Vor allem jetzt, „in unserer turbulenten und rastlosen Zeit, wo Respekt und Menschenwürde zu Fremdbegriffen für viele Menschen geworden“ seien, sei das gemeinsame Friedensgebet „ein deutliches Zeichen“ und Zeugnis des religionsübergreifenden Willens, „den Frieden für unsere Welt zu erbitten und gemeinsam zu erhalten.“

(pm - cs)

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20. September 2024, 15:30