Deutsche Bischöfe tagen: Weltsynode und globale Krisen im Fokus
Mario Galgano - Vatikanstadt
In Fulda versammeln sich vom 23. bis 26. September 2024 die 59 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz zu ihrer Herbst-Vollversammlung unter der Leitung von Bischof Georg Bätzing. Tagungsort ist das Maritim Hotel am Schlossgarten, Rahmen für intensive Beratungen zu aktuellen weltpolitischen und innerkirchlichen Themen, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz gegenüber Journalisten.
Im Zentrum der Diskussionen stünden die Vorbereitungen für die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode im Oktober 2024 in Rom. Die Bischöfe würden sich hier eingehend mit dem vorbereitenden Dokument, dem sogenannten Instrumentum laboris beschäftigen, das die Weichen für die anstehende Weltsynode stellen soll. Parallel dazu würden sich die Teilnehmer auch der angespannten Lage im Nahen Osten widmen, insbesondere der Konfliktsituation zwischen Israel und der radikal-islamischen Terrororganisation Hamas, sowie dem fortdauernden Krieg in der Ukraine.
Weltpolitische Entwicklung
Zum Auftakt der Konferenz betonte Bischof Bätzing die Relevanz dieser weltpolitischen Entwicklungen für die Arbeit der Bischöfe. „Weltpolitik wie der Angriffskrieg auf die Ukraine sowie die extrem angespannte Lage in Nahost, aber auch innerkirchliche Themen wie der Reformprozess, sind zentrale Themen dieser Versammlung,“ erklärte er. Einen besonders intensiven Austausch gab es kürzlich mit dem Kyiver Großerzbischof der griechisch-katholischen Kirche, Swjatoslaw Schewtschuk; außerdem nimmt während der aktuellen Vollversammlung in Fulda als Gast Kardinal Pierbattista Pizzaballa, der Lateinische Patriarch von Jerusalem, teil.
Die Teilnehmer an der Vollversammlung werden sich darüber hinaus mit der Zukunft der katholischen Theologie in Deutschland auseinandersetzen, den deutsch-polnischen Beziehungen im Gedenkjahr 2025 und einer Auswertung der XIII. Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom. Angesichts der seit 2018 laufenden Missbrauchsaufarbeitung kündigte Bätzing an, dass neue Strukturen zur Unterstützung von Betroffenen geschaffen werden, darunter ein externer Sachverständigenrat.
Reformprozess der Synodalität
Neben diesen Themen sprach Bätzing über den Reformprozess der Synodalität. Er äußerte die Hoffnung, dass die kommende Weltsynode die Anliegen der deutschen Katholikinnen und Katholiken stärker berücksichtigen werde. Auch Fragen zur Polizeiseelsorge und das bevorstehende Heilige Jahr 2025 seien wichtige Tagesordnungspunkte. Abschließend wurde das zehnjährige Jubiläum der Umwelt-Enzyklika Laudato Si’ thematisiert, bei dem die Bischöfe die Fortschritte im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit in Deutschland reflektierten.
Während der Versammlung äußerte sich Bätzing auch besorgt über den Erfolg rechtsextremer Parteien bei den jüngsten Landtagswahlen in Brandenburg. Zu den innerdeutschen Kirchenaustritten, die weiterhin eine Herausforderung darstellen, sagte Generalsekretärin Beate Gilles, dass dies ein „Dauerthema“ bleibe.
Die Bischofskonferenz habe beschlossen, den Dialog mit internationalen Bischofskonferenzen zu intensivieren, um gemeinsame Lösungen für die Herausforderungen der Kirche im 21. Jahrhundert zu finden. An der Eröffnungssitzung zur Vollversammlung nahm der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterović, teil, auch Vertreter aus Polen und Frankreich waren zugegen.
(vatican news)
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