D: Für Solidarität mit Geflüchteten - und Sachlichkeit
„Viele Vorschläge werden gemacht, und manchmal hat man den Eindruck, der eine will den anderen überbieten. Ich möchte bitten um eine sachliche Diskussion, um geprüfte Inhalte, um ernst gemeinte Vorschläge“, sagte der Hamburger Erzbischof in einer Videobotschaft von Sonntag zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge, der ein jährlicher Gedenktag der katholischen Kirche ist.
„Es geht nicht um Phänomene. Es geht um Menschen“
Der Welttag wolle dazu beitragen, dass der Mensch im Mittelpunkt stehe, betonte der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz. „Es geht nicht um Zahlen, es geht nicht um Massen. Es geht nicht um Phänomene. Es geht um Menschen.“ Diese hätten in ihrer besonderen Verletzlichkeit Begleitung, Schutz, Aufrichtigkeit und Ernsthaftigkeit verdient. „Dies sind wir ihnen schuldig, gerade jetzt und gerade hier.“
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sagte in einer Videobotschaft von Samstag, der Einsatz für Geflüchtete sei „ein lebendiges Zeichen christlich gelebter Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe“. Immer, wenn vom christlichen Abendland die Rede sei, „dann sollte uns allen eines klar sein: uneigennützige Nächstenliebe ist Gottesliebe und steht damit im Zentrum unseres christlichen Glaubens“.
Heute gebe es meist nur noch kritische Stimmen zu Migration und ihren Folgen, so Woelki. Es sei jedoch eine Minderheit der Geflüchteten, die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft missbrauche. „Solche Menschen haben bei uns nichts verloren.“ Die meisten Geflüchteten integrierten sich hingegen gut.
Woelki hob die von ihm im November 2014 ins Leben gerufene Aktion Neue Nachbarn hervor. Viele Ehrenamtliche halfen und helfen dabei Geflüchteten, in Deutschland anzukommen. Heute seien dort auch ehemalige Flüchtlinge ehrenamtlich aktiv.
Im Rahmen der Dreikönigswallfahrt fand auch in diesem Jahr eine Andacht mit Geflüchteten am Samstag im Kölner Dom statt. Woelki sagte dabei laut Mitteilung des Erzbistums unter anderem, dass Verschiedenheit nicht Bedrohung, sondern „Bereicherung und Ausdruck der Größe Gottes“ sei.
(kna – sk)
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