D: Kirche trauert um Limburger Altbischof Kamphaus
In einer Stellungnahme würdigte der Limburger Bischof Georg Bätzing seinen Vorgänger als charismatischen Prediger, frommen Priester, engagierten Bischof, der bescheiden war, klug handelte, sich an die Seite der Armen stellte und den Menschen zugewandt war. „Bischof Kamphaus war ein Menschenfreund. Unermüdlich war er als Bischof von Limburg in der Diözese unterwegs. Er suchte das Gespräch mit den Menschen und er liebte es, mit ihnen Gottesdienst zu feiern und ihnen das Wort Gottes zu verkünden und auszulegen“, so Bätzing, der zugleich Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist.
Kamphaus stand 25 Jahre - von 1982 bis 2007 - an der Spitze des Bistums Limburg. Seitdem lebte er im Sankt Vincenzstift, einer kirchlichen Einrichtung Rüdesheim-Aulhausen, mit geistig behinderten und mehrfach eingeschränkten Menschen zusammen. Dort verstarb Altbischof Kamphaus am 28. Oktober in den frühen Morgenstunden.
Eine Gewissensfrage
Sein Wirken als Bischof fand bundesweit starke Beachtung. Für großes Aufsehen sorgte sein Widerstand gegen Rom Ende der 1990er Jahre. Als einziger deutscher Bischof hielt Kamphaus an der Schwangeren-Konfliktberatung im geltenden gesetzlichen Rahmen fest, obwohl Papst Johannes Paul II. den Ausstieg angeordnet hatte. Im März 2002 beendete Johannes Paul II. den Alleingang des Limburger Bischofs, beließ ihn aber im Amt.
Entsprechend seinem bischöflichen Wahlspruch „Den Armen das Evangelium verkünden" setzte sich Kamphaus generell für solidarische Formen des Zusammenlebens ein. Kamphaus war über viele Jahre Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. Er war federführend bei der Erarbeitung eines viel beachteten gemeinsamen Worts der Bischöfe mit dem Titel „Gerechter Friede".
(pm/kna – gs)
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