D: Benediktiner plädiert für Abschaffung des Pflichtzölibats
Der 62-jährige Benediktiner hat sich dafür ausgesprochen, den priesterlichen Pflichtzölibat zu überdenken: „Wollen zölibatär lebende Menschen das Wort Gottes glaubwürdig verkünden, dürfen sie nicht allein leben. Daran gibt es nichts zu rütteln", schreibt der ehemalige Einsiedler Abt.
Pfarrer allein im Pfarrhaus
„Der Pfarrer allein im Pfarrhaus – diese heute an vielen Orten übliche Lebensform gibt es noch nicht lange, und es darf sie nicht mehr länger geben." Der allein lebende Priester werde heute oft als Ideal angesehen und verteidigt, widerspreche allerdings dem Wort Gottes aus dem Schöpfungsbericht:
„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist." (Gen 2,18). Auch Jesus oder Paulus hätten nicht allein gelebt. Immer dort, wo ein Mensch vereinsamt, geschieht nicht Gottes Wille. Ein solcher Lebensstil tendiert dazu, Früchte zu tragen, die niemandem guttun." Als „Einsiedler in der Propstei" erfahre er selbst, wie schwierig es sei, allein zu leben. „Ich bin herausgefordert, diese Lebensform auf eine solche Weise zu pflegen, dass Gottes Wort nicht unerhört bleibt."
Freundschaft mit syrischer Familie
Aufgrund seiner räumlichen Distanz zur Klostergemeinschaft suche er nach anderen Formen des Miteinanders. So treffe er einmal in der Woche zwei Mitbrüder, die auch in Vorarlberg im Einsatz seien, die Mitarbeitenden bildeten ebenfalls ein starkes Team. Zudem erwähnte Werlen seine „Freundschaft mit einer Familie aus Syrien, mit der ich grösste Schwierigkeiten und zutiefst berührende Momente teilen darf", Gäste der Propstei und „ein paar wenige tiefe Freundschaften, die guttun".
(kath.ch - mo)
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