Schweiz: Bioethik-Kommission fordert mehr Suizidprävention
Vor einer Woche nahm sich eine 64-jährige Amerikanerin freiwillig durch Stickstoff das Leben. Nun bekräftigt die Kommission für Bioethik der Schweizer Bischofskonferenz (KBSBK) ihre Position zur weltweit ersten Benutzung der „Sarco" in Merishausen bei Schaffhausen am 23. September 2024. Mehrere Personen, die zum Zeitpunkt des Geschehens anwesend waren, wurden wegen Verleitung und Beihilfe zum Selbstmord (Art. 115 StGB) verhaftet. Ein Strafverfahren wurde von der Staatsanwaltschaft Schaffhausen eröffnet.
Gesetzeswidrig und ethisch problematisch
Die von der Sterbehilfeorganisation „The Last Resort“ entworfene Sarco Kapsel wurde von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider noch am selben Tag und vor deren Einsatz als gesetzeswidrig erklärt. „Doch nicht nur auf Gesetzesebene, sondern vor allem aus ethischer Sicht, bleibt die Kapsel besonders umstritten", schreibt die bischöfliche Kommission. Die katholische Kirche setze sich für eine authentische Solidarität mit den Schwächsten in unserer Gesellschaft ein. Und genau diese Art Solidarität liege den Menschenrechten ursprünglich zugrunde.
Würde des Menschen
Damit distanziert sich die Bioethik-Kommission von den Menschenrechts-Argumenten der Sterbehilfeorganisation „The Last Resort“, die aus ihrer Sicht eine „Verformung“ der Menschenrechte darstellen. Gleichzeitig unterstreicht die kirchliche Kommission „die unabdingbare Würde eines jeden Menschen, unabhängig von Alter und Gesundheitszustand“. Sie fordert „eine gesellschaftliche Praxis, die sich mehr auf Suizidprävention konzentriert als auf neue Möglichkeiten, den eigenen Tod zu organisieren“. Es gehe darum, die christliche Hoffnung zu teilen mit all jenen Menschen, die Leid erlebten.
(kath.ch – mo)
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