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Harter Winter in der Ukraine Harter Winter in der Ukraine 

Harter Winter für die Ukraine: Renovabis ruft zur Winterhilfe auf

Das katholische Hilfswerk Renovabis ruft angesichts der drohenden humanitären Katastrophe in der Ukraine zu dringender Unterstützung auf. Mit Blick auf den bevorstehenden Winter warnt Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz vor den lebensbedrohlichen Folgen der zerstörten Infrastruktur und appelliert an die internationale Gemeinschaft, den Menschen in der Ukraine Hoffnung zu geben.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Winters steht die Ukraine vor einer dramatischen humanitären Krise. Nach Angaben von Thomas Schwartz, Hauptgeschäftsführer des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, sind 80 Prozent der Energieinfrastruktur und wichtige Versorgungseinrichtungen durch die russischen Angriffe zerstört worden. Die bevorstehende Kälte stellt die Menschen im Land vor große Herausforderungen, und viele fürchten um ihr Leben und ihre Existenz. In einer eindringlichen Erklärung bittet Schwartz dringend um Unterstützung: „Wenn wir nicht wollen, dass diese Menschen aus Verzweiflung ihre Heimat verlassen und zu uns kommen – was uns auch überfordern würde –, müssen wir alles tun, um ihnen zu helfen.“

Zum Nachhören - was Renovabis-Chef Thomas Schwartz sagt

Renovabis hat seine Schwerpunkte in der Ukraine angesichts der sich verändernden Lage angepasst. Neben der klassischen humanitären Hilfe konzentriert sich die Organisation verstärkt auf Projekte, die die Resilienz der Bevölkerung fördern und ihnen helfen sollen, psychische und seelische Wunden zu heilen. Schwartz betont, dass diese Unterstützung essenziell sei, um den Menschen nicht nur kurzfristig das Überleben zu sichern, sondern ihnen auch langfristige Perspektiven zu bieten. Die Arbeit umfasst mittlerweile neben der Versorgung auch die Förderung von Einrichtungen, in denen Kriegsversehrte, sowohl Soldaten als auch Zivilisten, sich physisch und psychisch erholen können. „Ohne den Prozess der Heilung der Seelen wird es keine Versöhnung geben können, wenn irgendwann die Waffen schweigen“, so Schwartz.

Lage bleibt kritisch

Die humanitäre Lage in der Ukraine bleibt kritisch, während die Kämpfe weiter andauern. Kürzlich betonte der neue US-Präsident Donald Trump, er wolle möglichst schnell eine Friedenslösung zwischen Russland und der Ukraine erreichen. Ob und wie dies realisiert werden kann, ist jedoch unklar. Trump plant, mit beiden Seiten in Verhandlungen zu treten, um die blutigen Auseinandersetzungen zu beenden.

„Einige Menschen ziehen es vor, gar nichts von dem, was geschieht, zu bemerken...“

In Russland äußerte sich Patriarch Kyrill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, zur wachsenden Kriegsmüdigkeit innerhalb der russischen Bevölkerung. Wie der „Nachrichtendienst Östliche Kirchen“ (NÖK) berichtet, beklagte Kyrill kürzlich bei einer Sitzung des Präsidiums des sogenannten Weltkonzils des Russischen Volks, dass nach drei Jahren „aktiver Kriegshandlungen“ viele Russen abstumpfen und die Berichte von der Front ignorieren. „Einige Menschen ziehen es vor, gar nichts von dem, was geschieht, zu bemerken – weder den Schmerz noch das Leiden ihrer Brüder, die sich an der Front befinden oder in Regionen leben, die beschossen werden“, erklärte der Patriarch. Gleichzeitig kritisierte er, dass viele Russen nicht bereit seien, auf ihren Komfort und den gewohnten Lebensstandard zu verzichten.

Diese Lageberichte verdeutlichen die Dringlichkeit der Situation. Schwartz und das Hilfswerk Renovabis appellieren an die internationale Gemeinschaft und die Menschen in Deutschland, mit Spenden und Unterstützung den Winter in der Ukraine etwas erträglicher zu machen. Trotz der knappen finanziellen Mittel versucht Renovabis, die zahlreichen Anfragen aus der Ukraine zu bewältigen und den Menschen Hoffnung zu geben. „Ich kann nur jeden, der das hört, bitten: Unterstützen Sie uns, damit wir den Menschen in der Ukraine Hoffnung geben können“, sagte Schwartz abschließend.

(vatican news)

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08. November 2024, 12:37