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Jugendrat des Bistums Chur mit Bischof Bonnemain (Mitte) Jugendrat des Bistums Chur mit Bischof Bonnemain (Mitte) 

Schweiz: Bistum Chur gründet Jugendrat

Das Bistum Chur hat seinen ersten Jugendrat ins Leben gerufen. Ziel des Rates sei es, die Vielfalt des Bistums widerzuspiegeln und verschiedene Glaubensrealitäten im Bistum zusammenzuführen. Der Jugendrat werde nicht nur eine beratende Rolle spielen, sondern als aktiver Partner in der Weiterentwicklung der Kirche des Bistums Chur fungieren, teilte die Diözese mit.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Jugendliche aus der gesamten Südostschweizer Diözese kamen von Freitag bis Sonntag im Priesterseminar St. Luzi in Chur zusammen, um dieses neue Gremium ins Leben zu rufen. Der Rat soll Bischof Joseph Maria Bonnemain und seine Gremien in Jugendfragen beraten. Nach der feierlichen Eucharistie wurde das Projekt Realität: Die sorgfältig erarbeiteten Statuten wurden verabschiedet, und ein fünfköpfiger Vorstand gewählt.

Der Jugendrat ist ein Netzwerk junger Erwachsener zwischen 18 und 35 Jahren, die sich für die Kirche engagieren. Ziel sei es, die Vielfalt des Bistums zu repräsentieren und unterschiedliche Glaubensgemeinschaften zu vereinen, heißt es in einer Mitteilung aus Chur. Bischof Bonnemain zeigte sich begeistert von der Offenheit und Toleranz der jungen Menschen: „Ihr Umgang miteinander könnte vielen ein Vorbild sein. Ihr erinnert uns daran, worum es eigentlich geht – die Botschaft des Evangeliums hinauszutragen.“

„Ihr erinnert uns daran, worum es eigentlich geht.“

Gemeinsam für eine lebendige Kirche

Die Gründung des Rates sei keine bloße Formalität, teilte das Bistum mit. Das Wochenende verlangte von den Teilnehmenden harte Arbeit, aber auch Gemeinschaft und Freude. Neben intensiven Diskussionen wurde gemeinsam gebetet, gesungen und gelacht. „Es war kein Spaziergang, aber die Atmosphäre war herzlich und voller Respekt“, so ein Teilnehmer. Besonders beeindruckte der ehrliche Austausch zwischen dem Bischof und den Jugendlichen. Hier begegnete man sich auf Augenhöhe – Rollen und Hierarchien traten in den Hintergrund.

Bischof Bonnemain forderte den neuen Jugendrat auf, „Diener der Liebe und Menschen der Zuversicht“ zu sein. Der Vorstand solle sich nicht in Bürokratie verlieren, sondern die Begeisterung für den Glauben und die Kirche weitergeben. „Ich möchte euch so oft wie möglich sehen – überall dort, wo das Bistum sichtbar ist“, betonte der Bischof und verwies auf das bevorstehende Bistumsjahr 2025/26.

Herausforderungen und Chancen

Einige Herausforderungen bleiben: Der Jugendrat besteht vorwiegend aus jungen Frauen, und die Vertretung der fremdsprachigen Missionen fehlt bisher. Dies soll sich ändern, indem gezielt junge Menschen aus diesen Gemeinschaften angesprochen werden. Nur durch breite Beteiligung könne der Rat langfristig tragfähig sein, darüber waren sich alle einig.

Trotz der intensiven Arbeit war die Stimmung positiv. Viele Teilnehmende waren von der Offenheit und Herzlichkeit der Gruppe überrascht. Ein Wunsch für die Zukunft: Weniger organisatorische Arbeit vor Ort, um die gemeinsame Zeit besser nutzen zu können.

Ein Zeichen der Hoffnung

Der Jugendrat des Bistums Chur sei mehr als ein Gremium – er sei ein Symbol für die Lebendigkeit der Kirche und die Bereitschaft, jungen Menschen zuzuhören, heißt es in der Mitteilung. „Es blühen noch keine Rosen, aber der Samen ist aufgegangen“, so eine Teilnehmerin. Mit Engagement und einem respektvollen Geist wird diese motivierte Gruppe von sich hören lassen.

Wer Interesse hat, sich im Jugendrat zu engagieren, sei herzlich eingeladen, sich über die Pfarreien oder Jugendseelsorger zu melden, weist das Bistum hin.

(pm)

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26. November 2024, 12:07