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Anselm Grün Anselm Grün  (Fotograf: Daniel Biskup)

Buchtipp: Alles in allem - Was letzlich zählt im Leben

Im Gespräch mit dem Theologen Rudolf Walter spricht Anselm Grün in „Alles in allem – was letztlich zählt“ über seine Lebenserfahrungen, die er in seinen über 60 Jahren als Mönch gesammelt hat. Er berichtet über Prozesse des Wandels und beantwortet drängende Fragen.

In einem Rückblick auf die fast 80 Jahre seines Lebens hält der Benediktinermönch Anselm Grün Wandel in verschiedenen Dimensionen fest. So gebe es Wandel in der Gesellschaft, der Kirche oder im Klosterleben. Trotz der „stabilitas“, der Beständigkeit, die der Heilige Benedikt als wesentliche Haltung des Mönchs versteht, wandle Grün sich allerdings auch selbst. „Alles Lebendige muss sich wandeln, damit es lebendig bleibt. Sonst erstarrt es“, schreibt er.

In der Gesellschaft sei eine Entfernung weg von der Kirche zu spüren. Doch auch wenn Kirchenbesuche zurückgingen und Gemeinden „kraftlos“ daständen, nehme er in den Menschen eine „tiefe Sehnsucht nach Spiritualität“ wahr, so der Mönch, der auch beschreibt, wie er Menschen, die aus irgendeinem Grund keinen Umgang mit Gott pflegten, begegne.

Gotteszweifel und der Weg zum Glück

Rudolf Walter stellt Grün in ihrem Gespräch, auf dessen Grundlage das Buch entstanden ist, auch Fragen zum Zweifeln an Gott. Dieser Zweifel sei notwendig, er gehöre zu einem gesunden Glauben dazu, so die Antwort des Kirchenmannes. Grün vergleicht den Glauben und Zweifel mit zwei Polen: „Wenn wir einen Pol verdrängen, gerät er in den Schatten und wirkt sich dann destruktiv auf uns aus.“ Ein unterdrückter Zweifel rücke den Glauben näher an den Fanatismus. Anselm Grün berichtet auch von seinen eigenen Zweifeln. In diesen Momenten komme in seiner Seele ein Impuls des Vertrauens auf Menschen wie Franziskus auf.

Das Buch behandelt auch Themen wie den Weg zum Glück. Über konkrete Weisen zu lernen, glücklich zu sein, über die Fähigkeit zur Freude bis hin zum Genießen im Verzicht der Fastenzeit, gibt Grün Antworten und Denkanstöße.

Im Blick voraus spricht Grün über die Hoffnung. Er äußert seine Hoffnung über den Wandel in Welt und Kirche. In einer individualisierten Gesellschaft solle diese gerade dann sich öffnen und Gemeinschaft stiften.

Zum Mitschreiben

Alles in allem – Was letztlich zählt im Leben; Anselm Grün, erschienen im Herder-Verlag

Eine Rezension von Franz Ladenburger

(vatican news)
 

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16. Dezember 2024, 10:00