Terroranschlag auf Weihnachtsmarkt: Bischof von Magdeburg betet für Betroffene
„Gerade in diesen Tagen und vor einem Fest, wo uns die Botschaft von der Liebe Gottes, der Würde des Menschen und die Sehnsucht nach einer heilen Welt besonders bewegen, ist eine solche Tat umso erschreckender und abgründiger“, sagte der Bischof in einer ersten Reaktion gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Ich denke an die Betroffenen, ihre Angehörigen und die Einsatzkräfte und schließe sie in mein Gebet ein.“
Zugleich sieht der Bischof angesichts dieses Vorfalls auch die Gesellschaft gefordert. Sie müsse jeglichem Extremismus noch entschiedener entgegentreten und sich noch mehr für ein friedvolles Miteinander einsetzen, so Feige.
Der Magdeburger Kathedralpfarrer Daniel Rudloff informierte, dass die Notfallseelsorger vor Ort im Einsatz seien. Die Kathedrale Sankt Sebastian werde am Samstag geöffnet sein und biete einen Ort des Gedenkens an.
Bätzing fassungslos
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, zeigten sich am Samstag in einer gemeinsamen Stellungnahme fassungslos: „Als Kirchen trauern wir mit den Angehörigen der Opfer dieses furchtbaren Angriffs und beten für die Verletzten und die Verstorbenen sowie für deren Angehörige, die jetzt um ihre Liebsten bangen. So viele unschuldige Menschen sind dieser sinnlosen Gewalt unmittelbar vor dem Weihnachtsfest zum Opfer gefallen."
Ein Kleinkind unter den Toten
Am Freitagabend war ein Auto in eine Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Die Behörden gehen von einem Anschlag aus. Der Tatverdächtige konnte festgenommen werden. Es handelt sich um einen 50 Jahre alten Mann aus Saudi-Arabien, der seit 18 Jahren in Deutschland lebt und als Facharzt für Psychiatrie arbeitet.
Unter den Toten ist laut offiziellen Angaben aus Sachsen-Anhalt auch ein Kleinkind. Warum das Fahrzeug trotz Absperrungen und Sicherheitskonzept auf den Weihnachtsmarkt gelangen konnte, ist unklar.
Vor acht Jahren in Berlin
Das Geschehen weckt Erinnerungen an das Attentat auf den Weihnachtsmarkt in Berlin vor fast genau acht Jahren. Am 19. Dezember 2016 erfasste der islamistische Attentäter Anis Amri mit einem gestohlenen Lkw Dutzende Besucher. 13 Menschen starben, 67 weitere wurden zum Teil schwer verletzt.
In der ersten Fassung des Artikels war von zwei Toten und etwa 60 Verletzten die Rede gewesen. Die Zahl der Opfer hat sich inzwischen auf fünf erhöht, auch die Verletztenanzahl wurde den aktuellen Angaben zufolge nach oben korrigiert.
(pm/agenturen/vatican news – gs)
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