D: Evangelische Kirche Mitteldeutschland löscht X-Account
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat am ersten Januar ihren Account bei der Online-Plattform X gelöscht. „Menschenverachtung und Falschmeldungen bestimmen mittlerweile die Diskurse auf der Plattform“, hieß es zur Begründung in einer Mitteilung der Kirche. Die Verbreitung von Desinformationen, Rassismus und Antisemitismus, Trans- und Queer-Feindlichkeit sowie gewaltverherrlichenden Inhalten habe auf X in den vergangenen Monaten stetig zugenommen. Dagegen stehe die EKM für Vielfalt, Menschenwürde und respektvolle Zusammenarbeit. „Alle Menschen haben ihre Würde“, wie die Kirche betonte. Aus dieser Überzeugung heraus setze sich die EKM für Schwächere, für Weltoffenheit statt Nationalismus, für Menschlichkeit statt Fremdenhass, für Lösungen statt Angstmacherei ein. Mit diesen Werten sei es folglich unvereinbar, weiterhin Teil der Plattform X zu sein.
Der Tech-Milliardär Elon Musk hatte Ende 2022 den damaligen Kurznachrichtendienst Twitter übernommen und die Plattform in X umbenannt. Seither haben sich mehrere Einrichtungen und Prominente aus dem Netzwerk verabschiedet – zuletzt auch mehrere Bistümer und Landeskirchen in Deutschland. Hauptkritik ist, dass nicht mehr gegen Desinformation und Hassrede vorgegangen werde. Musk, der als enger Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump gilt, ist selbst umstritten. Er vertritt Positionen der politischen Rechten und fiel zuletzt durch Einmischung im deutschen Wahlkampf auf.
(kna - ms)
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