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D: Bistum Hildesheim beauftragt dritte große Missbrauchsstudie

Das katholische Bistum Hildesheim hat eine weitere Studie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt gestartet, um neue Erkenntnisse über Missbrauchsfälle in Kirchengemeinden, kirchlichen Kinderheimen und Schulen zu gewinnen. „Wir wissen noch längst nicht genug“, erklärte Bischof Heiner Wilmer am Freitag in Hildesheim. „Bis hinein in die Gegenwart muss Licht ins Dunkel gebracht werden.“

Die Studie, die den Zeitraum von 1945 bis 2024 umfasst, ist auf zwei Jahre angelegt und nach Untersuchungen aus den Jahren 2017 und 2021 bereits die dritte große Missbrauchsstudie des norddeutschen Bistums. Die frühere Amtszeit von Bischof Heinrich Maria Janssen (1957–1982) war bereits mehrfach Gegenstand der Forschung, da in dieser Phase Vertuschung und institutionelles Versagen nachgewiesen wurden. Wilmer, seit 2018 im Amt, wird auch seine eigene Amtszeit prüfen lassen.

Im Fokus der neuen Untersuchung stehen nicht nur Missbrauchsfälle, sondern auch die Lebensgeschichten und Bewältigungsstrategien der Betroffenen und ihrer Familien. „Für sie sind der Missbrauch und seine Folgen tagtägliche Realität“, betonte Nicole Sacha vom Betroffenenrat der Bistümer Hamburg, Hildesheim und Osnabrück. Das Konzept der Studie, das Betroffene aktiv einbezieht, lobte sie als vorbildlich.

Für alle zugänglich

Anstelle eines abschließenden Gutachtens sollen die Ergebnisse der Studie in Formaten präsentiert werden, die für alle zugänglich sind. Geplant sind Flyer, Broschüren, Podcasts, Filme und sogar eine Wanderausstellung. Laut Christian Schrapper, Erziehungswissenschaftler und Sprecher des Forschungsteams, sollen diese Formate dazu beitragen, die Erkenntnisse einem breiten Publikum verständlich zu machen.

Das rund 1,6 Millionen Euro teure Forschungsprojekt wird von einem interdisziplinären Team aus Erziehungswissenschaftlern, Kinder- und Jugendpsychologen sowie Juristen durchgeführt. Beteiligt sind das Institut für soziale Arbeit in Münster, die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Rostock, das juristische Forschungszentrum Socles in Heidelberg sowie das Institut für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie der Universität Freiburg.

Das Bistum Hildesheim, das sich über ein Gebiet zwischen Harz und Nordsee erstreckt und gut 520.000 Katholiken zählt, hatte bereits 2017 und 2021 Missbrauchsstudien veröffentlicht. Im Fokus stand damals insbesondere der Priester und Serientäter Peter R., dessen Fall exemplarisch für institutionelle Versäumnisse in der Vergangenheit steht.

(kna - mg)

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21. März 2025, 15:05
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