Frühmesse: Der Heilige Geist hat es immer eilig
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Christen sollten aussehen wie erlöste Menschen, sie sollten also nicht ein Gesicht ziehen „wie bei einem Totengebet“, sagte der Papst. Ihre Freude sei nicht die eines Festes, sondern sie komme von innen her. Drei Aspekte führte er auf, die kennzeichnend seien für die Freude des Christen. Erstens: Sie hat mit der Vergebung zu tun, die uns Gott gewährt, hier sei „ihre Wurzel“.
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„Ein Philosoph kritisierte die Christen – er definierte sich selbst als Agnostiker oder als Atheist, das weiß ich nicht mehr so genau – aber er kritisierte die Christen und sagte folgendes: Aber die Christen sagen doch, dass sie einen Erlöser haben. Ich werde das glauben, ich werde an den Erlöser glauben, sobald sie wirklich ein Gesicht wie Erlöste haben, froh darüber, dass sie Erlöste sind. – Aber wenn du ein Gesicht ziehst wie auf einer Totenfeier, wie kann dann irgendjemand denken, dass du ein Erlöster bist, dass dir deine Sünden vergeben worden sind? Das ist der erste Punkt, die erste Botschaft der Liturgie von heute: Du bist einer, dem vergeben worden ist – jeder von uns ist einer, dem vergeben worden ist.“
Pessimismus ist nicht christlich
Gott sei „der Gott der Vergebung“, fügte Franziskus hinzu. Wir sollten diese Vergebung also annehmen und freudig vorangehen.
Zweites Kennzeichen der Freude eines Christenmenschen: Wir wissen darum, „dass der Herr mit uns unterwegs ist“. Und zwar durch die ganze Geschichte hindurch, vom Ruf an Abraham an bis heute, in all unseren Prüfungen, Schwierigkeiten, Freuden. Man solle doch, riet der Papst, mehrmals am Tag kurz „ein paar Worte zum Herrn sagen, der an unserer Seite ist“.
Das dritte Kennzeichen christlicher Freude besteht darin, dass die von ihr Erfüllten im Unglück „nicht die Hände sinken“ lassen. „Dieser Pessimismus des Lebens ist nicht christlich. Er kommt aus einer Wurzel, die nichts davon weiß, dass Vergebung erteilt wurde und dass Gott uns liebkost. Und das Evangelium lässt uns diese Freude sehen: Maria eilte voller Freude zu Elisabeth – die Freude verleiht uns Flügel, immer, denn die Gnade des Heiligen Geistes kennt keine Langsamkeit. Der Heilige Geist hat es immer eilig, immer gibt er uns einen Schubs nach vorn: Vorwärts, vorwärts, vorwärts wie der Wind in den Segeln beim Bootfahren!“
Christliche Freude sei dieselbe wie die Freude des ungeborenen, kleinen Johannes des Täufers: Als seine Mutter Elisabet den Gruß Mariens hörte, so berichtet das Lukasevangelium, hüpfte vor Freude das Kind in ihrem Leib (vgl. Lk 1, 39-45).
„Das ist die Freude, von der die Kirche zu uns spricht! Bitte, seien wir freudige Christen! Bemühen wir uns, andere spüren zu lassen, dass wir uns für Erlöste halten, dass der Herr uns alles vergeben hat und uns auch künftig, wenn wir irgendwo mal ausrutschen, vergeben wird, weil er der Gott der Vergebung ist. Und dass der Herr unter uns ist und dass er es nie so weit kommen lassen wird, dass wir entmutigt die Hände sinken lassen. Das ist die Botschaft von heute: Steh auf! So wie Jesus es zu den Kranken gesagt hat: Steh auf, geh los, schrei vor Freude, freu dich, juble und frohlocke von ganzem Herzen!“
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