Frühmesse: Mut und Geduld machen das Gebet aus
Mario Galgano und Barbara Castelli - Vatikanstadt
Der Prophet versuche, den Herrn darüber zu besänftigen, dass das Volk „den Ruhm Gottes verlassen“ hat und stattdessen „ein goldenes Kalb anbetete“. Es sei ein kühnes Gespräch, das in der Lesung dargestellt wird, doch Moses versuche, mit Argumenten vorzugehen und erinnert den Vater daran, wieviel dieser für sein Volk unternommen habe. Angefangen von der Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei, bis hin zur Versicherung seiner Zuneigung zu Abraham und Isaak. In diesen Austausch „von Angesicht zu Angesicht“ zeichne sich die ganze Liebe des Propheten gegenüber dem Volk aus. Denn Moses scheute sich nicht, die Wahrheit zu sagen. Er „macht kein korruptes Spiel mit“ und versucht auch nicht, sich herauszureden. „Und das gefällt Gott“, erläutert der Papst. Denn Gott sehe, wenn Menschen beten und fühle mit.
„Keine Bestechungsmittel. Ich bin mit dem Volk. Und ich bin mit dir. So lautet das Gebet um Fürsprache. Es ist ein Gebet, das Argumente vorbringt, das den Mut hat, dem Herrn, der geduldig ist, alles ins Gesicht zu sagen. Man braucht Geduld, im Gebet der Fürsprache. Wir können nicht jemandem versprechen, für ihn zu beten und dann einfach nur ein Vaterunser oder ein Avemaria aufsagen und dann weggehen. Nein, wenn du einem sagst, dass du für ihn betest, dann musst du diesen Weg einschlagen. Und da braucht es Geduld.“
Im alltäglichen Leben komme es aber leider nicht selten vor, dass beispielsweise ein Firmeninhaber bereit sei, seine Firma zu opfern, um sein eigenes Wohlergehen zu sichern. Moses zeige einen anderen Weg auf, er falle nicht in diese „Logik des Schmiergeldes“, denn er kämpfe für sein Volk. Die Heilige Schrift sei voll von solchen Beispielen. Der Papst zählte Beispiele wie jenes der Kanaanäerin oder des Blinden beim Ausgang von Jericho auf.
„Für das Gebet der Fürsprache braucht es zwei Dinge: Mut, also Parresia, und Geduld. Wenn ich will, dass der Herr höre, worum ich ihn bitte, dann muss ich immer wieder losgehen und an die Türen klopfen, ans Herz Gottes anklopfen. Denn mein Herz ist hängt daran! Und wenn mein Herz sich nicht einbinden lässt für jenes Bedürfnis, also für jene Person, für die ich beten soll, dann wird es auch nicht in der Lage sein, Mut und Geduld zu haben.“
Papst Franziskus wies anschließend auf, welchen „Weg des Gebets der Fürsprache“ man eingehen solle: miteinbezogen sein, kämpfen, vorwärts gehen und fasten.
„Möge der Herr uns diese Güte schenken. Die Güte vor Gott mit Freiheit zu beten, so wie seine Söhne und Töchter; mit Durchhaltewillen zu beten und mit Geduld. Aber vor allen Dingen zu beten, wissend, dass ich mit meinem Vater spreche und mein Vater wird mir zuhören. Möge der Herr uns helfen, vorwärts zu kommen in diesem Gebet der Fürsprache.“
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.