Frühmesse: Glaubensverkünder sind keine Verkäufer
Mario Galgano – Vatikanstadt
Ausgehend von der Lesung (1 Kön 17, 1-6) und dem Evangelium (Mt 5, 1-12) des Tages erläuterte der Papst, dass der Heilige Geist der eigentliche „Protagonist“ der Verkündung sei, und fügte an, dass es beim Verkünden nicht einfach um „Ideenübermittlung“ gehe. Vielmehr bedeute sie, die Kraft aufzuwenden, „um die Herzen der Menschen zu ändern“. Dies geschehe mit Hilfe des Heiligen Geistes. Auch ein guter „Pastoralplan“ könne nicht weiterhelfen, wenn nicht der Heilige Geist wirke.
„Jesus hat uns keine unternehmerische Haltung aufgetragen. Wir sollen nicht Unternehmen spielen, nein! Wir müssen mit dem Heiligen Geist handeln, und das besteht darin, Mut aufzubringen. Der wahre Mut der Evangelisierung ist nicht die menschliche Sturheit, nein! Nur der Heilige Geist kann uns den Mut geben und bringt dich so vorwärts.“
Kein Karrierist, kein Verkäufer
Ein Verkünder des Glaubens sei kein Verkäufer und auch kein Karrierist, also jemand, der nur an sein eigenes Wohlergehen denkt. Und an diesem Punkt führte Franziskus das zweite Element ein: den Dienst am Nächsten. Wichtig sei diese Haltung des Dienens gerade „in den kleinen Dingen“.
Es sei falsch zu glauben, man müsse zuerst mal in der Kirche oder in der Welt die Karriereleiter emporklettern, und dann, wenn man das Ziel erreicht hat, könne man sich ja Zeit für die anderen nehmen. Beim Verkünden gebe es kein „Oben oder Unten“. Wer regiere, zähle genauso wie der, der diene.
„Wir können gute Dinge verkünden, aber wenn es kein Dienst am Nächsten ist, dann ist auch keine Verkündung. Das scheint dann nur so, ist es aber nicht, weil der Heilige Geist dich nicht nur vorwärts bringt, um die Wahrheit des Herrn zu bezeugen, sondern er bringt dich auch zu den Geschwistern, um ihnen zu dienen. Das ist der Dienst, auch in den kleinen Dingen. Es ist unschön, wenn man Verkünder sieht, die sich dienen lassen und nur davon leben, bedient zu werden. Das ist wirklich unschön.“
Niemand kann sich selber retten
Und dann das dritte Element – die Unentgeltlichkeit. Bei ihr gehe es darum, dass sich niemand durch die eigenen Verdienste selbst retten kann.
„Wir alle sind unentgeltlich von Jesus Christus gerettet worden, und deshalb müssen wir auch unentgeltlich handeln! Wer im seelsorgerlichen Dienst der Verkündung steht, muss das unbedingt wissen: Sein Leben muss von Unentgeltlichkeit geprägt sein, im Dienst für die Anderen und für die Verkündung, getragen vom Heiligen Geist. Die eigene Armut soll sie dazu führen, sich dem Heiligen Geist zu öffnen.“
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.