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Papst bei der Frühmesse Papst bei der Frühmesse  (Vatican Media)

Frühmesse: Einheit durch Frieden bewahren

Die Briefe des Apostels Paulus scheinen wie maßgeschneidert für die Ökumene zu sein. In seiner Predigt an diesem Freitag bei der Frühmesse in der Casa Santa Marta ging der Papst auf den Epheserbrief ein, in dem der Apostel die Gläubigen auffordert, die Einheit des Geistes zu bewahren.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Aus dem Gefängnis schrieb Paulus einen Brief an die Epheser und forderte sie auf, „demütig, friedfertig und geduldig“ zu sein (Eph 4, 1-6), so gibt es die Erste Lesung an diesem Freitag wieder. Im Hinblick auf diese biblische Passage erinnerte Franziskus daran, dass Paulus aus der Isolation seiner Gefangenschaft an die Christen eine wahre „Hymne an die Einheit“ gerichtet habe: Man solle „in Liebe“ einander ertragen, so der Apostel.

Zum Nachhören

Den Weltfrieden mit kleinen Gesten aufbauen

Doch nicht nur eine ökumenische Dimension hat der Epheserbrief in den Augen des Papstes. Franziskus erinnerte in seiner Predigt daran, dass in der heutigen Zeit Konflikte und Auseinandersetzungen das Zusammenleben negativ prägen: „Wir sind es gewohnt, die Luft des Konflikts zu atmen“, so der Papst. „Es gibt eine Tendenz, dass wir zerstören, Krieg führen und uneins sind. Es ist jene Tendenz, die in unseren Herzen der Feind, der Zerstörer der Menschheit sät: der Teufel.“

Paulus fordere jedoch die Bemühung eines jeden Einzelnen von uns, die Einheit des Geistes zu bewahren. „Und Jesus im heutigen Evangelium ermahnt uns, auf unsere Feinde zuzugehen, sanftmütig und demütig mit ihnen zu sein und vor allem ihnen zu vergeben“, sagte der Papst. „Mit diesen kleinen Gesten können wir den Weltfrieden aufbauen“, schlussfolgerte er.

Einheit in der heutigen Welt aufbauen und festigen

In der Morgenmesse in Santa Marta lud Franziskus weiter dazu ein, die Einheit in der heutigen Welt „aufzubauen“ und zu „festigen“. Die Welt von heute erlebe, dass selbst internationale Institutionen „sich unfähig fühlen, eine Einigung zu erzielen“, um den Frieden zu sichern.

Der Weg zum Frieden in der Welt und in jeder Gesellschaft, aber auch in den Familien führe über den in der Lesung genannten Dreierschritt von Demut, Sanftmut und Großzügigkeit.

Paulus habe an der Einsamkeit gelitten, und zwar bis zu seinem Tod in Rom, „weil die Christen – wie er festgestellt hatte – zu beschäftigt sind“ mit ihren „inneren Kämpfen“. Auch Jesus selbst habe vor seinem Tod am Kreuz, betonte der Papst, „beim letzten Abendmahl den Vater um die Gnade der Einheit für uns alle gebeten“. Jeden Tag höre und sehe man im Fernsehen und lese man in den Zeitungen von Konflikten und Kriegen. Es könne aber keinen Frieden geben ohne Einheit. Selbst wenn - so Franziskus – „Vereinbarungen getroffen werden“, um einen Konflikt zu beenden, dann werden diese Vereinbarungen ignoriert, solange es keine wirkliche Einheit gibt. Auf diese Weise „geht die Aufrüstung, die Vorbereitung auf Kriege, auf die Zerstörung weiter“.

Und in der Zwischenzeit haben Kinder nicht zu essen...

„Und in der Zwischenzeit haben Kinder auf der Welt kein Essen, gehen nicht zur Schule, sind nicht gebildet, es fehlen Krankenhäuser, weil der Krieg alles zerstört. Es gibt eine Neigung zur Zerstörung, zum Krieg und zur Uneinigkeit. Es ist jene Tendenz, die in unseren Herzen der Feind, der Zerstörer der Menschheit sät: der Teufel. Paulus lehrt uns in diesem Abschnitt den Weg zur Einheit, denn er sagt: Die Einheit ist bedeckt, sie ist sozusagen gepanzert mit dem Band des Friedens... Frieden führt zur Einheit.“

(vatican news)

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26. Oktober 2018, 11:10
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