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Der Papst bei der Frühmesse Der Papst bei der Frühmesse  (Vatican Media)

Papst Franziskus in Santa Marta: Verkündigung ist kein Marketing

Papst Franziskus hat bei der Frühmesse im vatikanischen Gästehaus Santa Marta den ökumenischen Dialog mit den Orthodoxen gewürdigt. Er rief die Gläubigen auf, der „Kirche von Konstantinopel“ nahe zu sein. Diese von Bartholomaios I. geleitete Kirche feiert am Freitag ihren Patron, den Apostel Andreas.

Mario Galgano - Vatikanstadt

In seiner Predigt in Santa Marta ging Papst Franziskus auf die Berufung der Apostel Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes ein. Wie sie, sollten auch wir auf den Ruf Jesu hin „alles zurücklassen, was uns daran hindert, das Zeugnis Christi weiterzugeben“. 

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Der Papst rief seine Zuhörer dazu auf, „diese Haltung der Sünde und der Laster“ beiseite zu legen, die jeder von uns in sich habe. Stattdessen sollten wir „kohärenter sein“ und Jesus verkünden. Denn als Christen hätten wir den Auftrag, durch das eigene christliche Leben die Frohe Botschaft zu bezeugen. Franziskus erinnerte an die Erste Lesung, in der der heilige Paulus erklärt, dass der Glaube aus dem Hören des Wortes Christi entsteht. Es gehe um die Botschaft, „dass Christus uns gerettet hat, dass Christus gestorben ist, für uns wieder auferstanden ist“. Diese Botschaft sollten wir verkünden.

„Was ist die Verkündigung Christi? Weder Proselytismus noch Werbung oder Marketing“

„Das ist nicht Werbung oder Marketing für einen sehr guten Menschen, der Gutes tat und viele Menschen heilte und uns gute Dinge lehrte. Nein, es ist keine Werbung. Es geht auch nicht darum, andere abzuwerben. Wer über Jesus Christus spricht, um Proselytismus zu betreiben, der liegt falsch. So denkt ein Prediger, der von der Logik des Marketings geleitet wird. Was ist die Verkündigung Christi? Das ist weder Proselytismus noch Werbung oder Marketing: Es ist mehr. Wie kann man das verstehen? Nun, es geht zunächst darum, sich als Gesandter zu verstehen.“

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In die Mission geschickt zu werden, indem man sein Leben ins Spiel bringe - das sei das Entscheidende. Der Apostel, also der Gesandte, der die Verkündigung Jesu Christi fortsetze, „tut dies unter der Bedingung, dass er sein Leben, seine Zeit, seine Interessen, sein Fleisch ins Spiel bringt“. Der Papst zitierte ein argentinisches Sprichwort, das besage, man solle „das eigene Fleisch auf den Grill legen“. 

„Diese Reise, um zur Verkündigung zu gehen, mit der ich mein Leben riskiere, weil ich da mein Leben aufs Spiel setze, mein Fleisch... Diese Reise hat nur ein Hinflugticket, kein Rückflugticket. Rückkehr bedeutet Abtrünnigkeit. Verkündigung bedeutet hingegen, von Jesus Christus zu zeugen. Bei dieser Aussage geht es darum, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen. Was ich sage, das tue ich.“

Gott hat sich selbt bekannt gemacht durch Jesus

Gott selbst habe sich als erster „bekannt gemacht", indem er „seinen Sohn im Fleisch sandte und sein eigenes Leben riskierte“. Das habe „für so viel Aufsehen gesorgt", und das sorge immer noch für einen Skandal, weil Gott „einer von uns“ geworden sei auf einer Reise, für die es „nur ein One-way-Ticket“ gebe.

„Der Teufel versuchte Jesus zu überzeugen, einen anderen Weg zu gehen, doch der Herr wollte es nicht, er tat den Willen des Vaters bis zum Ende. Und die Verkündigung über ihn muss den gleichen Weg gehen: ihn mit dem eigenen Leben zu bezeugen, denn er war das Zeugnis des fleischgewordenen Vaters. Und wir müssen selbst Fleisch werden - das heißt, um Zeugen zu sein, müssen wir das tun, was wir glauben und sagen. Und das ist die Verkündigung Christi. Die Märtyrer sind diejenigen, die beweisen, dass die Verkündigung wahr ist. Männer und Frauen, die ihr Leben hingegeben haben – die Apostel. Sie haben ihr Leben gegeben, und zwar mit Blut; aber auch viele Männer und Frauen, die in unserer Gesellschaft und in unseren Familien verborgen sind, die jeden Tag, in Stille, Zeugnis von Jesus Christus ablegen, tun dies mit ihrem eigenen Leben und mit den entsprechenden Konsequenzen.“

(vatican news)

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Ein paar Eindrücke von der Frühmesse mit Franziskus
30. November 2018, 11:31
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