Papstpredigt in Santa Marta: Die drei Dimensionen des Advents
Mario Galgano und Barbara Castelli - Vatikanstadt
An diesem Montag gedenkt die Kirche des heiligen Jesuitenmissionars Franz Xaver. 1549 brach er mit zwei Jesuiten und drei getauften Japanern zur Mission nach Japan auf und gründete dort eine Christengemeinde. Einige Jahrhunderte später wollte ihm ein junger Argentinier nacheifern: Er trat dem Jesuitenorden bei, um in die Mission nach Japan zu reisen. Daraus wurde nichts. Dieser junge Mann ist der heutige Papst Franziskus.
An Gedenktag des heiligen Franz Xaver ging der Papst in seiner Frühmesse auf die Bedeutung des Advents ein. Der Advent sei eine dreidimensionale Zeit, es gehe um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, so der Papst. Zunächst einmal sei die „vorweihnachtliche Zeit“ ein Moment, um „den Geist zu reinigen“ und den Glauben mit dieser Reinigung wachsen zu lassen. „Wir sind so sehr an unseren Glauben gewöhnt, dass wir die Lebendigkeit des Glaubens vergessen, denn wenn wir daran gewöhnt sind, verlieren wir jene Glaubensstärke, die sich auf jene Neuheit des Glaubens stützt. Diese Stärke erneuert uns immer wieder“, so der Papst in seiner Predigt.
Erinnerung an Ankunft des Erlösers
An Weihnachten, der Erinnerung an die Geburt des Herrn, gehe es um die Ankunft des Erlösers, „der gekommen ist, um uns zu retten“, erinnerte der Papst.
„Aber wir werden immer versucht sein, Weihnachten allzu weltanschaulich zu gestalten, und so verkommt Weihnachten zu einem weltlichen Fest: Da geht es um Einkaufen, Geschenke vorbereiten und der Herr bleibt einfach liegen, vergessen“, fügte Franziskus an. Und der Advent diene dazu, die Erinnerung an die Geburt Jesu, ab diesen in der Vergangenheit liegenden Moment, zu reinigen, um sich vor Augen zu führen, dass es nicht um den Schmuck des Weihnachtsbaums geht. Doch er diene auch dazu, „die Hoffnung zu reinigen“, um sich auf die „endgültige Begegnung mit dem Herrn vorzubereiten“.
„Denn der Herr, der gekommen ist, wird wieder kommen. Und er wird uns fragen: ,Wie ist dein Leben verlaufen?‘ Es wird eine persönliche Begegnung sein. Und die dritte Dimension ist alltäglicher: die Wachsamkeit reinigen. Wachsamkeit und Gebet sind zwei Worte für den Advent. Denn der Herr ist in der Geschichte gekommen, in Bethlehem. Er wird kommen, am Ende der Welt und am Ende des Lebens eines jeden Einzelnen von uns. Aber er kommt auch jeden Tag, jeden Moment, in unserem Herz, mit der Inspiration des Heiligen Geistes.“
(vatican news)
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