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Papst Franziskus bei der Frühmesse in Santa Marta Papst Franziskus bei der Frühmesse in Santa Marta  (Vatican Media)

Frühmesse: Gott tröstet und korrigiert mit Zärtlichkeit

Der Herr führt sein Volk und tröstet es, aber er korrigiert es auch, er bestraft „mit der Zärtlichkeit eines Vaters“. Das hat Papst Franziskus am Dienstag bei der Frühmesse in Santa Marta gesagt.

Die Frage, wie Gott den Seinen Trost spendet, ist in der ersten Lesung nach Jesaja aufgeworfen: „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott“; heißt es da, „redet Jerusalem zu Herzen und ruft ihr zu, dass sie vollendet hat ihren Frondienst, dass gesühnt ist ihre Schuld.“

„Der Herr tröstet uns immer", so legte Franziskus diese Stelle aus, „vorausgesetzt, wir lassen uns trösten“.

Und wie? „Wie ein Hirt weidet er seine Herde, auf seinem Arm sammelt er die Lämmer, an seiner Brust trägt er sie, die Mutterschafe führt er behutsam“, heißt es bei Jesaja weiter. „Das ist ein Schritt der Zärtlichkeit!”, so Franziskus. „Könnt ihr euch das vorstellen?, so der Papst in seiner Predigt, „an der Brust des Herrn, nach einer Sünde?“

„Es ist die Freude, die er hat, wenn sich ein Sünder nähert“

„Der Herr führt sein Volk, der Herr korrigiert; ich würde auch sagen: Der Herr bestraft mit Zärtlichkeit. Die Zärtlichkeit Gottes, die Liebkosungen Gottes. Das ist keine pädagogische oder diplomatische Haltung Gottes, es kommt von innen heraus, es ist die Freude, die er hat, wenn sich ein Sünder nähert. Und diese Freude macht ihn zärtlich.”

Zum Nachhören

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn komme da in den Sinn, fuhr der Papst fort und verwies auf den Vater, der täglich auf die Terrasse ging, um zu sehen, ob der Sohn zurückkäme. Oder das Gleichnis vom Hirten, der die 99 Schafe vorübergehend zurücklässt, um das eine verlorene zu suchen. Und „wenn er es finden kann, wird er sich mehr darüber freuen als über die 99, die nicht verloren gegangen sind". Das sei „die Freude des Herrn angesichts des Sünders", also uns, „wenn wir uns vergeben lassen; wir nähern uns ihm, damit er uns vergibt". Die Freude des Herrn darüber werde „zur Zärtlichkeit, und die Zärtlichkeit tröstet uns".

Nobelpreisträger in Beschwerdeführen

Oftmals beklagten wir uns über Schwierigkeiten und Herausforderungen. „Der Teufel will, dass wir in den Geist der Traurigkeit fallen" und bitter werden, so Franziskus. Er selbst habe einmal einen Ordenschristen getroffen, den sie „Beschwerde" nannten, „weil er nichts anderes tat, als sich zu beschweren: Er war der Nobelpreisträger in Beschwerdeführen". Jeder von uns beschwere sich manchmal, auch im Gedanken an unsere Sünden. Gott aber tröste, unterstrich der Papst und fuhr in einer Art Zwiegespräch fort:

„,Vater, ich habe so viele Sünden, so viele Fehler, die ich im Leben gemacht habe.‘ - ,Lass mich dich trösten.‘ - ,Aber wer tröstet mich?‘ - ,Der Herr.‘ - ,Und wohin soll ich gehen?‘ – Dorthin, wo du um Vergebung bittest. Geh, geh! Sei tapfer. Öffne die Tür. Und er wird dich liebkosen.‘ Er wird sich mit der Zärtlichkeit eines Vaters, eines Bruders nähern: Wie ein Hirt weidet er seine Herde, auf seinem Arm sammelt er die Lämmer, an seiner Brust trägt er sie, die Mutterschafe führt er behutsam: So tröstet uns der Herr.“

(vatican news – gs)

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10. Dezember 2019, 12:22
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