Frühmesse: Regeln einhalten, um Corona zu besiegen
Mario Galgano – Vatikanstadt
Während der Papst seine Gebetsintention der aktuellen Corona-Krise widmete und dazu aufrief, mit Bedacht vorzugehen, ging er in seiner Predigt auf das Martyrium des heiligen Stephanus ein, ausgehend von der Lesung aus der Apostelgeschichte (Apg 7, 51 – 8, 1a).
„Es ist eine Bestialität, sich unter dem Vorwand der Gerechtigkeit falscher Zeugenaussagen zu bedienen, wie es das Martyrium des heiligen Stephanus und das Todesurteil Jesu zeigen. Und wir sehen es auch heute noch in einigen Ländern, wenn man einen Staatsstreich durchführen oder einen Politiker ausschalten will, damit dieser nicht zu den Wahlen zugelassen wird. Wie oft greift man da auf bösartige Verleumdungskampagnen zurück!“
Und all dies geschehe vor den Augen der Öffentlichkeit, betonte Franziskus. Bei den heutigen Märtyrern komme es oft vor, dass die Richter keine Möglichkeit hätten, wahre Gerechtigkeit zu üben, weil die Angeklagten bereits vorverurteilt seien. Und der Papst nannte auch konkrete Beispiele:
Das Beispiel von Asia Bibi
„Denken wir an Asia Bibi, die 10 Jahre im Gefängnis saß, weil man sie wegen Verleumdung verurteilt hatte, und an ein Volk, das ihren Tod will wegen all dieser Falschmeldungen, die die Meinung der Menschen so oft beeinflussen, und gegen die man oft machtlos ist.“
Franziskus dachte auch über die Schoah nach, bei der man sich gegen ein ganzes Volk verschworen hat.
„Und dann wird diese Meinung irgendwann normal... man sagt sich, dass alle getötet werden müssen. Es ist ein Weg, Menschen aus dem Weg zu räumen, die einen stören. Wir alle wissen, dass das nicht gut ist, und doch übersehen wir die täglichen kleinen Lynchmorde, bei denen versucht wird, Menschen zu verurteilen, ihren Ruf zu zerstören, also den täglichen kleinen Lynchmord des Geschwätzes. Selbst in unseren christlichen Institutionen haben wir viele tägliche Lynchmorde erlebt, die aus dem Geschwätz entstanden sind.“
Deshalb bat der Papst darum, dass der Herr allen die Gnade schenken möge, dies zu erkennen und zu vermeiden.
(vatican news)
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