Frühmesse: Papst betet für Ärzte, die Covid-Patienten mit Behinderung betreuen
Mario Galgano – Vatikanstadt
Zu den Personengruppen, die der Papst zu Beginn seiner Morgenmesse immer wieder nannte, gehörten von Anfang an auch Ärzte und Krankenpfleger. An diesem Samstag nannte er in seinen Gebetsintentionen besonders jene Mediziner, die Menschen mit Behinderung pflegen:
„Gestern erhielt ich einen Brief von einer Ordensfrau, die als Gebärdendolmetscherin für Taubstumme arbeitet, und sie schrieb mir von der sehr schwierigen Arbeit, die das Gesundheitspersonal, Krankenschwestern und Ärzte mit den behinderten Patienten haben, die mit Covid-19 infiziert sind. Beten wir für diese Mediziner, dass sie weiterhin im Dienst dieser Menschen mit Behinderung stehen.“
Franziskus kommentierte dann in seiner Predigt das Tagsevangelium nach Markus (Mk 16, 9-15), in dem es um die Aussendung der Jünger in die Welt ging, denn die Auferstehung und Erhöhung Jesu erreicht ihr Ziel erst darin, dass in der ganzen Welt das Evangelium verkündigt wird:
„Die Führer der Ältesten, die Schriftgelehrten, die in den Jüngern die Offenheit sahen, mit der sie sprachen, und wussten, dass sie Menschen ohne Bildung waren, waren erstaunt. Sie verstanden nicht, wie diese einfachen Menschen so mutig und so offen sein konnten. Diese Art, die Frohe Botschaft zu verkünden, wurde zum Stil der Jünger als Prediger, gekennzeichnet durch ihre Aufrichtigkeit und ihren Mut. Die Apostelgeschichte ist voll von diesen Zeugnissen, sie erklärten den Juden in aller Offenheit das Geheimnis Jesu.“
Lieblingsvers im Hebräerbrief
Dann erinnerte der Papst daran, dass er in diesen Zusammenhang einen Lieblingsvers im Hebräerbrief habe, der ihm „so gut gefällt“. Es sei jene Stelle, in der die christliche Gemeinschaft unterzugehen droht, weil diese Christen lau wurden.
„Und da heißt es: Erinnert euch an die ersten Tage, ihr habt einen großen und harten Kampf geführt, werft eure Offenheit nicht weg. Für uns Christen in der heutigen Zeit heißt das: wir können ohne diese Offenheit keine Christen sein. Man riskiert sonst, in Ideologien zu verfallen, um die eigene Position zu erklären. Dazu bedarf es aber der Redefreiheit. Die Führer, die Ältesten und die Schriftgelehrten sind sozusagen Opfer dieser Aufrichtigkeit. Anstatt die Wahrheit zu akzeptieren, waren ihre Herzen so verschlossen, dass sie stattdessen den Weg des Kompromisses suchten. Sie wurden durch Offenheit in die Enge getrieben. Ihr Herz war korrupt.“
Korrupten Herzen unempfänglich für Wahrheit
Die Wahrheit des Wortes Gottes könne aber nicht in korrupte Herzen eindringen. Der Heilige Geist hingegen könne jedem diese Gnade schenken, selbst den Sündern, aber nicht den Korrupten, führte Franziskus aus. Als Beispiel für den Freimut nannte der Papst den ersten unter den Aposteln:
„Petrus war nicht gerade dafür bekannt, mutig gewesen zu sein. Er hatte sogar den Herrn verleugnet. Doch was ist danach passiert? Woher kommt dieser Mut? Es war die Gabe des Heiligen Geistes am Pfingsttag. Auch wir müssen als Christen mit Kohärenz die Frohe Botschaft verkünden. Möge der Herr uns immer helfen, so mutig zu sein, nicht unvorsichtig, sondern mit christlichem Mut.“
Am Schluss der Messfeier und nach dem eucharistischen Segen kündigte der Papst an, dass er an diesem Sonntag, um 11 Uhr, die Heilige Messe zum Sonntag der Barmherzigkeit in der römischen Kirche Santo Spirito in Sassia feiern wird. Wir werden die Feier live und mit deutschem Kommentar auf unserer Homepage, unserem Youtube-Kanal sowie auf Facebook übertragen.
(vatican news)
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