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Frühmesse: Gebet für jene, die die Zeit nach der Pandemie vorbereiten

In der Morgenmesse in der Domus Sanctae Marthae an diesem Freitag hat Papst Franziskus seine Predigt den sieben Schmerzen der Muttergottes gewidmet.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Während die Zahl der Corona-Toten und Infizierten in Italien und vielen Ländern der Welt weiter steigt, hat der Papst in seinen Gebetsintentionen bei der Messe in der Päpstlichen Residenz Santa Marta den Blick bereits auf das Danach gerichtet:

„Es gibt Menschen, die beginnen, über das Danach, die Zeit nach der Pandemie, nachzudenken. Sie denken an all die Probleme, die kommen werden: Probleme der Armut, der fehlenden Arbeit, des Hungers. Wir beten für alle Menschen, die heute helfen, aber auch an das Morgen denken, damit uns allen geholfen werden kann.“

Papst Franziskus bei der Frühmesse
Papst Franziskus bei der Frühmesse

Die Frühmesse in Santa Marta wird während der Corona-Krise auf Wunsch von Papst Franziskus live in den vatikanischen Medien übertragen.

Zum Nachhören

Das Tagesevangelium nach Johannes (Joh 10, 31-42) beschreibt, wie die Juden Jesus steinigen wollten, weil sie ihn der Gotteslästerung bezichtigten. Papst Franziskus konzentrierte seine Predigt jedoch vor allem auf die Schmerzen der Mutter Jesu. Er erinnerte daran, dass die kirchliche Tradition eine besondere Verehrung der schmerzensreichen Jungfrau entwickelt hat, mit deren sieben Schmerzen die schmerzhaften Erfahrungen im Leben Marias gemeint sind. So spreche Simeon in seiner Prophezeiung ja auch von einem Schwert, das ihr Herz durchbohren werde. Weitere Schmerzen seien die Flucht nach Ägypten; das Verlieren des 12-jährigen Jesus im Tempel und die drei Tage dauernde Suche nach ihm; die Begegnung Marias mit Jesus auf dem Weg zum Kalvarienberg; der Tod ihres Sohnes; die Kreuzesabnahme und die Grablegung Jesu.

„Es tut mir gut, den Rosenkranz der sieben Schmerzen Mariens täglich zu beten, zum Gedächtnis an die Mutter der Kirche und in dem Wissen, dass die Mutter der Kirche auch unsere Mutter ist. Sie hat nie für sich selbst etwas erbeten, immer nur für die anderen - wie bei der Hochzeit zu Kana. Maria hat einfach akzeptiert, Mutter zu sein und Jesus als Jüngerin zu begleiten.“

Die Muttergottes als Mutter ehren

Der Papst hob dann hervor, dass es dort, auf dem Kalvarienberg, Menschen gegeben habe, die Mitleid mit Maria hatten, und andere - „schlechte Menschen“ - die sie beschimpften, ihr vorwarfen, sie hätte ihren Sohn falsch erzogen. Franziskus bat daher, die Muttergottes als Mutter zu ehren, denn „sie ist Mutter: das ist der Titel, den sie von Jesus erhalten hat. Sie hat die Gnade empfangen, seine Mutter zu sein, und die Pflicht, uns als Mutter zu begleiten, unsere Mutter zu sein“. 

Nur das habe sie sein wollen - Mutter - stellte Franziskus heraus. Sie habe nicht darum gebeten, eine „Fast- oder Miterlöserin zu sein“: einfach nur Mutter. In der Mutter Kirche könne man auch die Mutterschaft der Kirche sehen, „die alle aufnimmt, Gute und Schlechte, einfach alle“, so der Papst weiter.

Und er schloss seine Predigt mit den Worten:

„Heute wird es uns gut tun, eine Weile innezuhalten und über die Schmerzen und Sorgen der Muttergottes nachzudenken. Uns daran zu erinnern, mit welcher Kraft, mit wieviel Tränen, sie sie ertragen hat. Das war kein falscher Schrei. Ihr Herz wurde wirklich vom Schmerz zerrissen. Es wird uns gut tun, ein wenig innezuhalten und der Muttergottes zu sagen: ,Danke, dass du akzeptiert hast, Mutter zu sein, als dir der Engel dies gesagt hat.´“

(vatican news)

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Eindrücke von der Frühmesse mit Franziskus
03. April 2020, 08:03
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