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Papst Franziskus an den Soldatengräbern Papst Franziskus an den Soldatengräbern 

Papst an Allerseelen: Nie wieder Krieg!

„Nie wieder Krieg!“ Diese Bitte wiederholte der Papst bei seinem Besuch des amerikanischen Soldatenfriedhofes im italienischen Nettuno, eine knappe Stunde von Rom entfernt. In eindrucksvollen Reihen stehen die Kreuze nebeneinander aufgereiht, unter denen Tausende von jungen amerikanischen Soldaten, die während des Zweiten Weltkriegs in Italien gefallen sind, ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Vor der Messe hatte der Papst in stillem Gebet in den Gräberreihen verweilt.

Während seiner Predigt, die er frei hielt, meditierte der Papst über die die Hoffnung, die nach den Worten des Apostels Paulus „nie enttäuscht“. „Doch die Hoffnung entsteht manches Mal und schlägt ihre Wurzeln in so viele menschliche Wunden, in so viele menschliche Schmerzen und dieser Moment des Schmerzes, der Wunde und des Leidens lässt uns den Blick zum Himmel erheben und sagen: ,Ich glaube daran, dass mein Erlöser lebt. Doch halte ein, Herr!´ Das ist das Gebet, das aus uns allen kommt, wenn wir diesen Friedhof ansehen.“ 

Nie wieder Krieg, nie wieder dieses sinnlose Gemetzel, zitierte der Papst die Worte seines Vorgängers Benedikt XV., die dieser angesichts der Gräuel des Ersten Weltkrieges verwendet hatte. Tausende von jungen Leben und ihre Hoffnungen seien durch den Krieg ausgelöscht worden, betonte der Papst mit Blick auf die Gräberreihen des Friedhofes. „Nie wieder! Und das müssen wir heute sagen, wenn wir für alle Verstorbenen beten, aber an diesem Ort insbesondere für diese jungen Menschen; heute, da die Welt ein weiteres Mal im Krieg steht und sich darauf vorbereitet, noch stärker Krieg zu führen. Nie wieder, Herr. Nie wieder. Mit dem Krieg verliert man alles!”

„Das ist der Krieg: die Zerstörung von uns selbst.“

Er erinnere sich an das Bild einer alten Frau, die angesichts der Ruinen von Hiroshima ausgesprochen habe, dass die Menschen alles täten, um sich den Krieg zu erklären, am Ende aber nur sich selbst zerstörten, so der Papst weiter. „Das ist der Krieg: die Zerstörung von uns selbst.“ Die Menschheit habe diese Lektion wohl nicht gelernt oder wolle sie nicht lernen, doch gerade heute dürfe sie die Tränen nicht vergessen, die vor allem die Frauen vergossen hätten, wenn ihnen per Brief der Heldentod eines geliebten Mannes oder Sohnes mitgeteilt wurde.

„Oftmals in der Geschichte, wenn die Menschen daran denken, einen Krieg zu führen, dann sind sie überzeugt davon, eine neue Welt zu bringen, einen Frühling zu machen. Und es endet in einem Winter, hässlich, grausam, mit einer Herrschaft von Terror und Tod,“ so die Mahnung des Papstes. „Heute beten wir für alle Verstorbenen, alle, aber besonders für diese jungen Menschen, in einem Moment, in dem viele in den täglichen Kämpfen ums Leben kommen, in diesem Krieg in Stücken.“ In diesen Kriegen des heutigen Lebens kämen auch Kinder und Unschuldige ums Leben, betonte Franziskus: „Das ist die Frucht des Krieges: der Tod. Der Herr möge uns die Gnade schenken, zu weinen.“

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02. November 2017, 09:08