Papst will auf Drama im Südsudan und Kongo aufmerksam machen
Es handele sich um einen „Moment der Besinnung, um auf das Drama der Menschen in jenen afrikanischen Regionen aufmerksam zu machen“, hieß es im Vorfeld des Gebetsmoments im Vatikan. Das Gebet wird live über Youtube übertragen.
Immer wieder hatte Franziskus seine Sorgen über die Lage im Südsudan geäußert. Er wollte ursprünglich noch in diesem Jahr mit dem Primas der anglikanischen Kirche, Justin Welby, dorthin reisen. Aus Sicherheitsgründen war dies allerdings nicht möglich. Weiter hat er eine Unterstützungskampagne ins Leben gerufen, mit dem Titel „Der Papst für den Südsudan“, bei der er 500.000 US-Dollar für materielle Hilfe spendete.
Auch über die Gewalt in der kongolesischen Kasai-Region bekundete der Papst mehrmals seine Sorgen. Das Gebiet, in dem Unordnung und Gewalt vorherrschen, liegt im Zentrum des großen afrikanischen Landes. Über 3.000 Menschen seien bislang dort getötet worden, über 1,5 Millionen aus jener Region geflüchtet.
Päpstliche Hilfsinitiative für die Kasai-Region
Einer, der den Papst über die Lage in diesen Ländern auf dem Laufenden hält und konkrete Hilfe für die Betroffenen organisiert, ist der Generalsekretär von Caritas Internationalis, Michel Roy.
„Der Papst wird demnächst eine Hilfsinitiative für die Kasai-Region ins Leben rufen, die ursprünglich von der Generaloberinnenkonferenz erdacht wurde und an der sich viele Organisationen beteiligen wollen. Dazu zählt natürlich auch Caritas Internationalis“, erläutert Roy die nächsten konkreten Maßnahmen, die Franziskus plant.
„Wir sind ja in beiden Ländern – Südsudan und Kongo – präsent und sehen derzeit keinen Ausweg aus der schwierigen Lage. Beide Länder sind Beispiele einer ausweglosen Situation. Die Menschen dort halten das nicht mehr aus. Sie leiden täglich. Was in beiden Ländern der Fall ist: es handelt sich um politische Auseinandersetzungen. Die Wurzel dieses Übels ist die Machtbestrebungen einiger weniger und dann gibt es auch wirtschaftliche Interessen, die aber vor allem aus dem Ausland kommen.“
Verhalten von multinationalen Unternehmen anprangern
Der Generalsekretär kritisiert auch die multinationalen Unternehmen, die die beiden afrikanischen Länder – vor allem aber den mineralstoffreichen Kongo – ausbeuten, indem sie einerseits die unter teils menschenunwürdigen Bedingungen abgebauten Rohstoffe abnähmen und andererseits wenig oder gar nichts für die lokale Bevölkerung täten. Die katholische Kirche – und allen voran Papst Franziskus – scheuten sich nicht davor, diese Missstände anzuprangern und an die Verantwortung aller zu erinnern. Das sei auch das Ziel der Gebetsinitiative im Petersdom von diesem Donnerstagabend.
(mg)
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