Papst in Bangladesch: „Er setzt die Peripherien ins Zentrum“
„Unsere Gemeinden bereiten sich seit zwei Monate darauf vor, insbesondere unter geistlichen Gesichtspunkten. Für uns ist es ein Segen, eine Ermutigung und eine Anerkennung der bisher geleisteten Arbeit“, so der Erzbischof der im Süden von Bangladesch gelegenen Hafenstadt, die mit etwa 2,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Metropole des Landes ist.
„Wir haben 35 Priester, 50 Schwestern und fünfzehn Ordensbrüder, die unter einer sehr großen Bevölkerung tätig sind. Wir sind eine kleine, aber sehr aktive Gemeinde“, berichtet der Erzbischof. Besonders im Bildungsbereich „mit unseren verschiedenen Schulen, die von allen wertgeschätzt werden“, aber auch „in Entwicklungs- und Hilfsprogrammen für Bedürftige, die von der Caritas durchgeführten werden“, sei die Kirche sehr aktiv: „Unsere Gläubigen sind über das gesamte Territorium verteilt, doch wir erreichen auch die Letzten, einschließlich der indigenen Völker, die in den Bergregionen und von der Regierung oft vernachlässigt werden.“
Der Papstbesuch ist nach Ansicht von Erzbischof Moses M. Costa eine Gelegenheit, „im Land und im Rest der Welt das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass wir hier als Minderheit leben und dennoch von grundlegender Bedeutung sind“. Auch hofft der Geistliche auf einen positiven Effekt für das Zusammenleben der Religionen in dem Land mit überwältigender muslimischer Mehrheit. „Der islamische Fundamentalismus hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Wir sind nicht wirklich besorgt, aber wir verfolgen den Verlauf der Ereignisse sehr genau. Hier haben die verschiedenen Religionen in der Vergangenheit friedlich zusammengelebt. Wir wollen dieses Vermächtnis nicht verlieren. Der Besuch des Heiligen Vaters wird den Geist der Toleranz und Versöhnung, des Friedens und der Harmonie stärken“, zeigt sich Erzbischof Costa überzeugt.
Schlüsselbegriff dabei ist nach Ansicht des Erzbischofs die soziale Gerechtigkeit, an die der Papst erinnere: „Harmonie darf nicht nur zwischen den Religionen, sondern muss auch zwischen den sozialen Schichten, den Reichen und den Armen, den Privilegierten und den Benachteiligten angestrebt werden. Soziale Gerechtigkeit ist ein zentrales Thema in der heutigen Welt, an den Peripherien ebenso wie im angeblichen Zentrum der Welt. Der Heilige Vater erinnert uns ständig daran. Und besonders hier in Bangladesch sind seine Worte für uns prophetisch“, so Moses M. Costa.
(fides 01.12.2017 pr)
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