Papst: Kirche in Lateinamerika sollte den Armen nahe sein
Stefan von Kempis - Vatikanstadt
Auch zum „Kampf gegen Ungerechtigkeiten und Korruption“ ruft der Papst in seiner Botschaft, die am Dienstagnachmittag veröffentlicht wurde, auf. Zwar weisen die lateinamerikanischen Länder aus seiner Sicht „ein großes Potential“ auf, weil ihre Völker „untereinander solidarisch“ seien und über „großen Reichtum an Geschichte, Kultur und natürlichen Ressourcen“ verfügen. Doch die wirtschaftliche und soziale Krise habe „die Armut, die Arbeitslosigkeit und die sozialen Ungleichheiten“ auf dem Kontinent verschärft. Weiter angeheizt werde die Krise durch die „Geißel der Auslandsschulden, die die Entwicklung lähmen“, so der Papst.
Franziskus rügt auch „die Ausbeutung und den Missbrauch“ der Umwelt „in einem bisher nicht für möglich gehaltenen Ausmaß“. „Wenn ein Wirtschaftssystem nur den Geldgott ins Zentrum stellt, dann wird dadurch eine Politik des Ausschließens von Menschen entfesselt“, formuliert er. Das führe zu einer „Kultur des Wegwerfens“ von Menschen – und genau diesen Menschen solle die Kirche besonders nahe sein.
Anlässlich des 25. Jahrestages der Stiftung Populorum Progressio findet derzeit eine Konferenz im Vatikan statt. Am Donnerstag wird Franziskus die Teilnehmer an der Tagung auch in Audienz empfangen.
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