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In Mariawald leben nur noch zehn Trappistenmönche, im Schnitt sind sie 84 Jahre alt (Foto: Wikipedia) In Mariawald leben nur noch zehn Trappistenmönche, im Schnitt sind sie 84 Jahre alt (Foto: Wikipedia) 

Aus für deutsche Trappisten-Abtei Mariawald in der Eifel

Deutschlands einziges Trappistenkloster, Mariawald in der Eifel, soll noch dieses Jahr geschlossen werden. Versuche, die Abtei durch eine Hinwendung zur Tradition neu zu beleben, zeigten keinen nachhaltigen Erfolg.

Grund für die Schließung ist Nachwuchsmangel, teilte die zuständige Abtei Koningshoeven im niederländischen Tilburg am Dienstag mit. Das Durchschnittsalter der verbleibenden zehn Mönche in Mariawald liege bei 84 Jahren, der Konvent könne sich nicht mehr selbst versorgen. Die vatikanische Ordenskongregation habe die Auflösung beschlossen, hieß es.

Mariawald hatte sich in den vergangenen Jahren zunehmend an der Tradition ausgerichtet. Auf Nachsuchen des Abtes Josef Vollberg, der als Spätberufener ins Kloster eingetreten war, erlaubte Papst Benedikt XVI. den Trappisten 2008 als erster deutschsprachiger Abtei, zur alten lateinischen Liturgie und zur traditionellen Regel des Trappistenordens zurückzukehren. Nicht alle Mönche in Mariawald teilten die Ausrichtung. Der Versuch, neue Mitglieder zu gewinnen, war nicht von nachhaltigem Erfolg gekrönt.

Schon im Mai 2016 nahm der Vatikan eine Überprüfung des Trappistenklosters vor. Als Visitatoren wirkten der Abt von Koningshoeven, Bernardus Peeters, und der Abt des englischen Trappistenklosters Mount Saint Bernard. Vollberg erklärte im Oktober 2016 seinen Rücktritt als Abt. Seitdem amtiert von Koningshoeven aus Bernardus Peeters als Abt.

Traditionsorientierte Kreise artikulierten am Dienstag auf Webportalen ihren Protest gegen die Auflösung des Trappistenklosters. Sie sprachen von römischem Widerstand gegen Papst Benedikts versuchter Versöhnung mit der katholischen Tradition.

Die Trappisten bezeichnen sich als „Zisterzienser der Strengeren Observanz"; sie entstanden im 17. Jahrhundert im französischen La Trappe als ein Reformzweig der Zisterzienser. Diese, benannt nach dem 1098 gegründeten Kloster Citeaux bei Dijon, gehören ihrerseits schon zu den strengen Orden der katholischen Kirche. Seit 1892 sind die Trappisten kirchenrechtlich eigenständig.

Das letzte Männerkloster der Trappisten im deutschsprachigen Raum wird demnach bald Stift Engelszell in Oberösterreich sein. Daneben sind noch zwei Frauenklöster der Trappisten aktiv: Maria Frieden in Dahlem in der Eifel und Gethsemani im nordpfälzischen Dannenfels.

(kap - gs)

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24. Januar 2018, 15:56