Papst beim Angelus: Erinnert euch an eure Taufe und lebt danach
Christine Seuss - Vatikanstadt
Die Taufe, die Jesus durch Johannes den Täufer im Jordan empfangen wollte, sei eine Taufe der Sühne gewesen, erinnerte Franziskus, denn diejenigen, die sie empfangen wollten, wünschten dadurch von den Sünden reingewaschen zu werden und ein neues Leben zu beginnen.
„Wir verstehen also die große Demut Jesu, dessen, der keine Sünde trug, indem er sich in eine Reihe mit den Reuigen stellte, unter sie gemischt, um im Wasser des Flusses die Taufe zu erhalten.“ Mit dieser Geste habe er gezeigt, was wir an Weihnachten feierten, fuhr der Papst fort, nämlich „die Bereitschaft Jesu, in den Fluss der Menschheit einzutauchen, die Fehler und Schwächen der Menschen auf sich zu nehmen, ihren Wunsch nach Erlösung und Überwindung all dessen teilen, das von Gott entfernt und die Geschwister entfremdet.“ Wie in Bethlehem, so fuhr der Papst fort, halte Gott auch entlang der Ufer des Jordans sein Versprechen, sich des Schicksals der Menschen anzunehmen, wovon Jesus ein sichtbares Zeichen sei.
Im heutigen Evangelium werde daran erinnert, dass im Moment seiner Taufe der Himmel aufreiße und der Heilige Geist in Form einer Taube auf Jesus herabkomme. „Der Heilige Geist, der von Anfang der Schöpfung an gewirkt hatte und der Moses und sein Volk in der Wüste geführt hatte, kommt nun in Fülle auf Jesus herab, um ihm die Kraft zu geben, seine Mission auf der Erde zu erfüllen. Der Heilige Geist bewirkt die Taufe Jesu, und auch unsere Taufe.“
Denn es sei der Heilige Geist, göttliches Geschenk im Moment unserer Taufe, der uns die Augen für die Wahrheit öffne, unser Leben auf den Weg der Nächstenliebe führe und die Zärtlichkeit der göttlichen Vergebung übermittele, fuhr Franziskus fort. „Und es ist nochmals er, der Heilige Geist, der das enthüllende Wort Gottes nachhallen lässt: ,Du bist mein geliebter Sohn´.”
Das Fest der Taufe des Herrn sei eine Gelegenheit für jeden von uns, sich an seine eigene Taufe zu erinnern, betonte Franziskus. „Ich kann euch nicht fragen, ob ihr euch an den Tag eurer Taufe erinnert, denn die meisten von euch waren Kinder, wie ich; wir sind als Kinder getauft worden. Aber ich frage euch etwas anderes: Kennt ihr das Datum eurer Taufe? Denkt mal darüber nach.“
Jeder von uns müsse sich an den Tag und an die Bedeutung seiner Taufe erinnern, auch durch die Hilfe der Eltern, Großeltern, Paten und Familienangehörigen, nahm er den Faden aus seiner Predigt wieder auf, die er vor dem Angelus anlässlich der Taufe von Kindern in der Sixtinischen Kapelle gehalten hatte. Wenn man sich des Datums nicht mehr sicher sei, so die eindringliche Aufforderung des Papstes, solle man dieses in der Familie erfragen. Denn es sei das Datum eines Festes, unserer Einführung in den Glauben, an dem Gott den Heiligen Geist auf uns herabkommen habe lassen, der uns antreibe - mehr noch, das „Datum der großen Vergebung”, betonte Franziskus. „Erbitten wir den mütterlichen Schutz der heiligen Muttergottes, auf das alle Christen immer mehr die Gabe der Taufe erkennen können und sich dafür einsetzen, sie mit Kohärenz zu leben, indem sie Zeugnis ablegen von der Liebe des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes,“ so der abschließende Wunsch des Papstes, bevor er den zahlreichen Pilgern auf dem Platz seinen Segen spendete.
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