Papst: Jeder hat das Recht, Gottes Wort zu hören
Mario Galgano – Vatikanstadt
Die Generalaudienz auf dem Petersplatz begann - trotz des kalten Regenwetters - mit einer Fahrt auf dem Papamobil. Auch dieses Mal durften wieder sechs Kinder mit Franziskus auf dem Wagen mitfahren. In seiner Katechese ging Franziskus zuerst auf die Bedeutung der Lesungen während der Heiligen Messe ein. Es sei die Pflicht eines jeden Priesters, dass die Lesungen und das Evangelium auch gut vorgetragen würden, so der Papst.
„Jeder von uns hat das Recht, wenn er zur Messe geht, das Wort Gottes in Fülle zu empfangen. Es sollte gut vorgelesen und dann in der Predigt gut erklärt werden. Das ist ein Recht! Und wenn das Wort Gottes nicht gut vorgelesen und nicht mit Hingabe vom Diakon, Priester oder Bischof gepredigt wird, wird den Gläubigen ein Recht vorenthalten! Wir haben das Recht darauf, das Wort Gottes zu hören.“
Gott klopfe an die Türen jener, die an der Heiligen Messe teilnähmen, formulierte der Papst: „Der Herr spricht für alle, sowohl für die Bischöfe als auch für die Gläubigen.“ Er tröste jene, die sich in einer traurigen Situation befänden. Deshalb sei es auch wichtig, dass nach dem Tagesevangelium ein kurzer Moment der Stille und Besinnung gewährt werde, gerade um diesen Trost und diese Einheit mit Gott empfinden zu können.
Das danach folgende Glaubensbekenntnis verbinde die Mitglieder der anwesenden Kirchgemeinde miteinander. Es sei eine Antwort auf den Aufruf des Herrn, ihm zu folgen, so Franziskus über das Credo. Darin sei auch alles enthalten, was die Glaubensgemeinschaft ausmache, da das Credo „nicht ein Produkt menschlicher Fantasie“ sei, sondern die Zusammenfassung des christlichen Glaubens: Der Glaube sei ein Zusammenspiel zwischen Hören und aktivem Handeln, was in den Sakramenten seinen Höhepunkt erreiche, so der Papst.
Das Glaubensbekenntnis bilde nicht nur eine Einführung für die Eucharistie, die nach dem Wortgottesdienst gefeiert wird. Sie verweise auch darauf, dass das Eucharistiesakrament mit dem Taufsakrament verbunden sei, erläuterte der Papst. All diese Sakramente seien „Zeichen des Glaubens“, die das Licht des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zeigten.
Eine wichtige Aufgabe einer jeden Gemeinde seien die Fürbitten - um Gott um Beistand zu bitten und um ihm auch zu danken, fuhr Franziskus fort. Wesentlich sei, dass diese Fürbitten aus dem Glauben heraus kämen, sei er auch noch so klein:
„Alles ist möglich für denjenigen, der glaubt, hat der Herr gesagt. Und was hat ihm der Mann geantwortet, an den er sich wandte? Er sagte: Herr, ich glaube. Hilf meinem schwachen Glauben. Auch wir können sagen: Herr, ich glaube. Doch hilf meinem schwachen Glauben. Die Fürbitten müssen wir mit diesem Geist des Glaubens sprechen: Ich glaube, Herr, hilf meinem schwachen Glauben."
„Weltliche Bitten“ oder Floskeln seien hier fehl am Platz, fuhr Franziskus fort, sie fänden auch „sowieso kein Gehör“. Vielmehr sollten die Fürbitten den konkreten Bedürfnissen der Gemeinde und der Welt Ausdruck verleihen: „Bei den Fürbitten sind wir dazu aufgefordert, uns den Blick Gottes zu eigen zu machen, der sich um all seine Kinder sorgt."
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