Fünf Jahre Franziskus: Die eindrücklichsten Momente
Mario Galgano – Vatikanstadt
Mit Franziskus haben wir uns mittlerweile an einen neuen Stil des Pontifikats gewöhnt. Neben den schönsten und eindrücklichsten Momenten seiner immer wieder vorgelebten und besonderen Hinwendung zu seinen Mitmenschen gibt es eine lange Liste an Stichwörtern und prägnanten Aussagen, die er in seinem bisherigen Pontifikat vorgelegt hat. Angefangen von der „Kirche der Armen“ bei der Begegnung mit Journalisten am 16. März 2013. Oder dem „Geruch der Schafe“ bei der Messe am Gründonnerstag 2013, als er die Priester aufforderte, bei und mit den Gläubigen zu sein – ein Gedanke, den er immer wieder aufgreift.
Globalisierung der Gleichgültigkeit
Für Aufsehen sorgte auch seine Kritik an der „Globalisierung der Gleichgültigkeit“, die er in der Predigt auf der Flüchtlingsinsel Lampedusa am 8. Juli 2013 vorbrachte. Und im selben Monat äußerte er sich auch über seinen Vorgänger Benedikt XVI., den er als „weisen Opa“ bezeichnete. Für Schlagzeilen sorgte dann sein Satz auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro im Juli 2013: „Wenn jemand homosexuell ist und Gott sucht und guten Willen hat, wer bin ich, ihn zu verurteilen?“
Barmherzigkeit
Das Stichwort „Barmherzigkeit“ prägte wohl am stärksten sein Wirken als Papst. Sei es, als er im Interview mit der Jesuitenzeitschrift „Civiltà Cattolica“ im September 2013 sagte, dass der Beichtstuhl kein Folterinstrument sei, sondern Ort der Barmherzigkeit, sei es, als er beim Angelus am 15. September 2013 sagte, dass, wenn „in unserem Herzen keine Barmherzigkeit“ sei, es auch „keine Freude der Vergebung“ geben könne.
Auch nicht zu vergessen ist das Apostolische Schreiben „Evangelii gaudium“ vom November 2013, in dem er von der „Wirtschaft, die tötet“ spricht und auf die Verteidigung des Lebens der Ungeborenen hinweist.
Immer wieder ging Franziskus auch auf die Bedeutung der Ehe ein. „Lasst keinen Tag zu Ende gehen, ohne dass ihr euch wieder vertragen habt! Niemals, nie, nie!“, sagte er in einer Ansprache an junge Brautpaare im Februar 2014.
Europa
Und obwohl er der erste nicht-europäische Papst auf dem Stuhl Petri der Neuzeit ist, gehört er zu den leidenschaftlichsten Verteidigern Europas. „Es ist der Moment gekommen, den Gedanken eines verängstigten und in sich selbst verkrümmten Europas fallen zu lassen“, sagte er in der Ansprache an das EU-Parlament in Straßburg am 25. November 2014.
Ein weiterer wichtiger Bereich in diesem Pontifikat war und bleibt auch die Ökumene. „Wir dürfen uns nicht mit der Spaltung und der Entfremdung abfinden, die durch die Teilung unter uns hervorgerufen wurden“, sagte er in einem Gottesdienst zum Reformationsgedenken am 31. Oktober 2016 im schwedischen Lund.
Jugend
Ungerechtigkeit, Krieg und Menschenhandel: Immer wieder hat er die Probleme der heutigen Welt, die sich vor allem „an der Peripherie“ abspielen, angeprangert. „Sicherlich gibt es zum Thema Menschenhandel viel Unwissenheit. Doch manchmal scheint es, dass der Wille fehlt, dieses Problem überhaupt verstehen zu wollen“, sagte er vor Jugendlichen im Februar 2018. Und er setzt seine Hoffnung auf die Jugend: „Ihr Jugendlichen (...) sollt wissen, dass der Papst sich auf euch verlässt, dass die Kirche sich auf euch verlässt! Und ihr, verlasst euch auf die Kirche!“ So lautet seine Botschaft zum diözesanen Weltjugendtag am 25. März 2018. Im Oktober diesen Jahres findet auch die große Bischofssynode statt, die Papst Franziskus zum Thema Jugend einberufen hat.
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.